Es ist eine Nachricht, die zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend kam: Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtet, haben Dutzende Mitarbeiter des neuen Königs Charles III. ihre Kündigung erhalten. Konkret geht es um rund 100 Angestellte seines bisherigen Amtssitzes Clarence House. Männer und Frauen, die in den Abteilungen der Privatsekretäre, des Finanzbüros, des Kommunikationsteam und als Haushaltspersonal tätig waren.
Besonders bitter: Die betroffenen Personen sollen am Montag von ihrem Schicksal erfahren haben – während zeitgleich in Edinburgh der Gedenkgottesdienst zu Ehren der Queen stattfand. Laut "Guardian" wurden sie in einem Schreiben, das Charles' wichtigster Privatsekretär Sir Clive Alderton verfasste, darüber informiert, dass ihre Jobs wegfallen. Nur die engsten Vertrauten von Charles und Camilla dürfen bleiben.
"Alle sind absolut wütend, einschließlich der Privatsekretäre und des Führungsteams. Das gesamte Personal hat seit Donnerstag jede Nacht bis spät gearbeitet, um dann mit dieser Nachricht konfrontiert zu werden. Die Leute waren sichtlich erschüttert", zitiert der "Guardian" eine anonyme Quelle. Demnach seien die meisten Angestellten davon ausgegangen, dass sie weiterhin für König Charles III. arbeiten werden, auch wenn dieser seine Büroräume nach dem Tod der Queen von Clarence House in den Buckingham Palast verlagert. Das Schloss im Stadtbezirk City of Westminster ist der offizielle Amtssitz der britischen Monarchen.
Gekündigte Mitarbeiter von König Charles III. könnten für andere Royals arbeiten
Ob und wann Charles III. und Camilla auch ihre Privatgemächer in den Buckingham Palast verlegen werden, ist bisher nicht klar. Derzeit finden in dem riesigen Gebäude noch umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, die 2020 begonnen hatten. 2003 war Charles als damaliger Thronfolger in das 1825 erbaute Clarence House gezogen, das Teil des königlichen St. James Palace ist. Er und seine Frau Camilla lieben das Gebäude Berichten zufolge sehr und hatten es nach ihren Wünschen umgestalten lassen. Vorerst wollen sie auch dort wohnen bleiben, der Betrieb des königlichen Haushalts würde aber offiziell eingestellt, teilte ein Sprecher mit.
Das bewegte Leben von Charles III.

Für die betroffenen Mitarbeiter, die nun ohne Job dastehen, soll es die Möglichkeit geben, in anderen royalen Haushalten beschäftigt zu werden. Andere sollen dabei unterstützt werden, neue Arbeitsplätze außerhalb des Königshauses zu finden oder eine Abfindung erhalten, die über das gesetzliche Minimum hinausgehe.

Wie hoch die ausfallen könnte, ist nicht bekannt. Aber besonders gut bezahlt wurden Angestellte der Königsfamilie bisher nie. Im vergangenen Jahr etwa gab es eine Stellenausschreibung für Sicherheitspersonal zum Schutz der königlichen Familie. Für die auf ein Jahr befristetet Stelle wurde ein Jahresgehalt von 25.000 Pfund (rund 28.000 Euro) geboten. Angesichts der immensen Verantwortung und der horrenden Lebenshaltungskosten in London ein eher bescheidenes Salär.
Quellen: "The Guardian", "The Mirror"