Madonna hat in Malawi einen Antrag auf Adoption eines kleinen Afrikaners gestellt. Die 48-jährige Popsängerin reichte die Papiere an der Seite ihres Mannes Guy Ritchie beim Gericht der Ortschaft Lilongwe ein. Dies bestätigte der Leiter der Kinderschutzbehörde in Malawi, Kingston Kilembe. Ein Richter in Malawi gab ihr die vorläufige Genehmigung zur Adoption.
Der einjährige David hat seit seinem zweiten Lebensmonat keine Mutter mehr. Sein Vater Yohame Banda sagte, er sei sehr glücklich, dass sein Sohn der Armut entkomme. Der Direktor des Waisenhauses, in dem der Junge seit mehreren Monaten lebt, kam nach Angaben der Großmutter Anfang der Woche zu der Familie und teilte mit, dass eine berühmte amerikanische Sängerin das Kind adoptieren wolle.
"Ein wunderbares Paar"
"Sie sind ein wunderbares Paar", sagte der Vater des kleinen Jungen. "Sie stellte mir viele Fragen. Sie und ihr Mann sind wohl sehr glücklich mit David." Madonna habe ihm versprochen, dass sie mit dem Jungen zu Besuch nach Malawi kommen werde, wenn er etwas größer sei.
"Ich freue mich sehr für ihn", sagte Davids Großmutter, Asinei Mwale. Sie sei selbst ohne Eltern aufgewachsen und wisse, wie hart das Leben sein könne. Banda sagte, sein Sohn habe das Waisenhaus bereits verlassen und sei nach Lilongwe gebracht worden, wo Madonna und ihre Mitarbeiter untergebracht sind.
Verbot für Madonna aufgehoben
Madonna hat bereits zwei eigene Kinder. Die Sängerin traf vergangene Woche in Malawi ein, um eine Kampagne zur Hilfe für Aids-Waisen zu unterstützen. Sie ist nicht die erste, die ein Kind aus einem armen Land adoptiert. Mia Farrow, heute Mutter von 14 Kindern, nahm schon 1973 ein erstes Waisenkind aus Vietnam bei sich auf. Angelina Jolie adoptierte zuerst den kleinen Maddox aus Kambodscha und dann Zahara aus Äthiopien.
Auslandsadoptionen wurden 1993 in einer Haager Konvention geregelt. Auf diese Weise soll der Handel mit Kindern unterbunden werden. Malawi hat die Vereinbarung zwar nicht unterzeichnet, aber die derzeitige Rechtslage untersagt Auslandsadoptionen. Damit würde sich Madonna strafbar machen. Doch verlautete aus Behördenkreisen, dass für die Sängerin das Verbot aufgehoben worden sei.