Es war ein bedeutender Moment, als Queen Elizabeth II. sich im April dieses Jahres an ihr Volk wandte. Ihre Worte hatten Strahlkraft, wirkten einigend und mutmachend.
Die Queen trägt keine Maske
Geschlossenheit wurde zum roten Faden in ihrer schon jetzt historischen Rede, für die die Königin aus vielen Ländern der Welt mit Lob überschüttet wurde. Umso unverständlicher ihr jüngster Entschluss. Die Queen besuchte gemeinsam mit Prinz William ein Rüstungstechnologiezentrum in der Nähe der südenglischen Stadt Salisbury. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt seit der Corona-Pandemie. So weit, so gut. Doch dass keiner der Anwesenden - auch nicht die Monarchin selbst - bei der Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz trug, sorgte bei vielen Bürgern für, gelinde gesagt, Verwunderung.
Der Buckingham Palast ließ danach verlautbaren, dass alle Anwesenden im Vorfeld getestet worden und negativ seien. Negative Tests von allen verlangen zu können, ist derweil ein Privileg, das wohl den wenigsten Menschen auf der Welt zugute kommt. Nicht jeder kann sich und andere testen lassen, bevor er oder sie einen Arbeitstermin wahrnehmen muss.
Bilder haben Symbolwirkung
Doch als Königin von England hat Elizabeth II. eine Kraft, die sonst fast niemand hat: Alles was sie tut und sagt, wird gehört. Und so hätten Bilder der Monarchin mit einer Maske eine immense Signalwirkung, vor allem in England, wo sich viele Bürger gegen die Corona-Regeln sträuben. Nach dem Motto: "Seht her, es ist nicht schlimm, wir halten zusammen und sitzen alle im selben Boot." Sie hätte bewiesen, dass sie sich trotz ihrer Privilegien als Königin an die gleichen Regeln hält wie jeder normale Bürger. Und sie hätte demonstriert, dass eine Maske zu tragen das kleinste Übel ist in einer Zeit, in der viele Menschen Angst um ihre Gesundheit haben.
Oder eben wie die Queen es selbst noch im April formulierte: "Zusammen gehen wir diese Krankheit an und ich will Ihnen versichern, dass wir sie überwinden werden, wenn wir geeint und entschlossen bleiben."