Diese Geschichte ist bekannt: 1955 stellte Elvis seiner Mutter einen pink-lackierten Cadillac als Geschenk vor die Tür. Dass seine Mutter nicht einmal einen Führerschein hatte, war egal - die Geste zählte. Und die zeigte, dass er seiner Mama viel verdankte und sie an seinem Erfolg teilhaben lassen wollte. Ganz anders sieht das in der Familie von Quentin Tarantino aus. Wie der Drehbuchautor und Regisseur in einem Podcast erzählte, schwor er sich schon früh, seiner Mutter niemals Geld zu geben, sollte er erfolgreich werden. Und das alles nur wegen eines bösen Kommentars, den sie fallen ließ als Tarantino zwölf Jahre alt war.
Schon damals schrieb Tarantino an Geschichten und Drehbüchern, brachte jedoch in der Schule keine guten Leistungen. Das habe seiner Mutter gar nicht gefallen. Während einer Standpauke sei dann der entscheidende Satz gefallen. "Oh und mit deiner kleinen Schreibkarriere ist es jetzt verdammt nochmal vorbei!", soll Tarantinos Mutter gerufen haben - und dabei für das Wort "Schreibkarriere" Anführungszeichen in der Luft markiert haben.
Quentin Tarantino trägt den Streit seiner Mutter bis heute nach
Sie habe damit gemeint, dass er nicht während der Schulstunden schreiben soll, erklärt der "Pulp Fiction"-Regisseur. Trotzdem ist die Bemerkung bei ihm hängen geblieben. "Als sie das so sarkastisch zu mir sagte, habe ich mir gedacht: Ok, Lady. Wenn ich mal ein erfolgreicher Autor bin, dann siehst du keinen Cent davon. Es wird kein Haus für dich geben. Keinen Urlaub. Keinen Elvis Cadillac für Mami. Du bekommst gar nichts, weil du das gesagt hast," erinnert sich Tarantino. Die Art, wie man mit Kinder spreche, hätte Konsequenzen. "Es hat Konsequenzen, wenn man zu ihnen sarkastisch über das spricht, was ihnen etwas bedeutet."
Und der 58-Jährige blieb bei seinem Schwur. Er habe ihr mal mit einer Steuerrechnung geholfen. "Aber kein Haus. Kein Cadillac", so Tarantino. Der Oscar-Preisträger hat ein geschätztes Vermögen von 120 Millionen Dollar. Seine Mutter war 16, als er zur Welt kam und wurde noch vor der Geburt von seinem Vater verlassen.