Gegen die Frankfurter Rapperin Schwesta Ewa ist Anklage erhoben worden. Nun drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft. Die 32-Jährige war bereits im November im Zuge einer bundesweiten Razzia festgenommen worden, weil sie weibliche Fans zur Prostitution gezwungen haben soll.
Die Vorwürfe in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft lauten verschiedenen Medienberichten zufolge: Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, ausbeuterischer Zuhälterei und Körperverletzung. Außerdem muss sich die Rapperin wegen Steuerhinterziehung verantworten. Wann der Prozess vor dem Frankfurter Landgericht beginnt, ist noch nicht bekannt.
Schwester Ewa hat früher selbst angeschafft
Schwester Ewa, die mit bürgerlichem Namen Ewa Müller heißt, soll laut "Bild-Zeitung" "weibliche Fans wirtschaftlich abhängig gemacht haben und dann der Prostitution zugeführt haben". Demnach habe Müller unter anderem Kosten für Kleidung, Mieten, Kosmetika und Benzin übernommen. Dann soll sie Frauen und Mädchen gedrängt haben, die Kosten abzuarbeiten. Die mutmaßlichen Opfer seien zwischen 17 und 19 Jahre alt.
Müller hat nach eigenen Angaben früher selbst angeschafft, ehe sie 2012 eine Karriere als Rapperin startete. Die Songs der polnisch-stämmigen Künstlerin drehen sich zum großen Teil um das Leben im Rotlicht-Milieu. Ihr erfolgreichstes Album trägt den Namen "Kurwa", polnisch für Hure.
Rapperin beschwerte sich 2016 über Razzien
Nach Angaben der "Bild" schlugen Milieu-Fahnder der Kriminalpolizei vor der Festnahme im November an mehreren Orten der Stadt Frankfurt zeitgleich zu. Ebenfalls sollen Wohnungen in Königstein, Rodgau, Hofheim, Bayern und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden sein. Neben Müller seien auch weitere Verdächtige festgenommen worden.
Im Januar 2016 hatte Müller sich bei Facebook über "drei Razzien" in "sechs Wochen" beschwert und sprach davon, dass sie eine Bar betreibe und keinen Puff. "Das legale Bordell mache ich erst in 2-3 Monaten auf... Mit Steuer zahlen und so... keine angst." (Sic!) Acht Tage später teilte sie dann ein Video als Geburtstagsgruß an einen befreundeten Rapper. In dem Clip präsentiert sie sich in einem Hotelzimmer mit einer jungen Dame auf einem Bett liegend und bezeichnet diese als "Nutte, mein bestes Pferd im Stall". Ob das ein Scherz werden sollte, geht nicht klar hervor. Nun ermittelt auf jeden Fall die Staatsanwalt Frankfurt gegen sie.
