Wenn der amerikanische Schauspieler Jeremy Renner, 44, nicht wie gerade im fünften Teil von "Mission: Impossible“ auf der Kinoleinwand zu sehen ist, frönt er einem Hobby, das früher mal sein Haupteinkommen sicherte: "House-Flipping". Gemeinsam mit seinem alten Kumpel und Geschäftspartner Kristoffer Winters kauft er heruntergewirtschaftete Häuser, renoviert sie umfangreich und verkauft sie anschließend profitabel weiter.
Bevor Renner 2008 mit der Rolle eines Bombenentschärfers in dem Oscarprämierten Kriegsdrama "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" seinen Durchbruch feierte, verdiente er mit dem "Flippen" von Häusern in Los Angeles seinen Lebensunterhalt.
"Damit habe ich mehr Geld verdient als mit der Schauspielerei. Und der Vorteil war, dass ich keine Miete zahlen musste, weil ich meistens auf der Baustelle leben konnte. Das einzige Problem dabei: ich lebte oft ohne Strom und Wasser. Und ich konnte nie Frauen zu mir nach Hause einladen", erzählte Renner im Interview.
Renner entspannt sich beim Bauen
Mittlerweile zählt Renner auch wegen seiner zwei Oscar-Nominierungen (neben "Hurt Locker" war er auch für seine Arbeit an "The Town – Stadt ohne Gnade" nominiert) zu den bestgebuchten Schauspielern in Hollywood. Das "Flipping" hat er dennoch nicht aufgegeben – wenngleich die Veredelung von Häusern heute mehr Hobby als Beruf ist.
"Ich baue gerne Dinge mit meinen Händen, das ist eine gute Entspannung", sagt Renner. Ein von ihm geflipptes Haus steht aktuell zum Verkauf in Los Angeles. Erbaut wurde es 1926, der legendäre Charlie Chaplin soll hier 1936 seinen Junggesellenabschied vor seiner dritten Hochzeit mit Paulette Goddard gefeiert haben. Einer der Gründe: Das Grundstück in den Hollywood Hills nahe dem Runyon Canyon ist uneinsehbar. Hier geht es zum Videorundgang durch das Anwesen.
Luxusvilla im Stil der 20er
Renner kaufte das Anwesen 2009 für 1,35 Millionen Dollar. Bei der Modernisierung der fünf Schlafzimmer und fünf Badezimmer auf einer Wohnfläche von 650 Quadratmetern achtete Renner streng darauf, den alten Charme und viele der Original-Elemente der Räume zu erhalten. Typisch für den Stil der 1920er-Jahre in L.A. ist die U-förmige Bar aus Backsteinen und der Tresen aus Kupferbeschlag. Massive Holzbalken an der Decke, schmiedeeiserne Geländer und wulstige rote Sofas bestimmen das Flair des sogenannten “Gentleman Room", dessen dezente Beleuchtung an ein "Establishment" der 20er-Jahre erinnert. Noch romantischer ist nur der Blick von der großen Dachterrasse aus auf die glitzernde Metropole Los Angeles unterhalb. Im Garten plätschert ein großer Brunnen zwischen dem Haupthaus und dem 100 Quadratmeter großen Gästehaus. Auf der überdachten und beheizten Terrasse lassen sich auch an kühleren Abenden schöne Dinnerabende feiern.

So wohnen die Stars
Die neue stern-Serie So wohnen die Stars entsteht in Zusammenarbeit mit dem in Hollywood produzierten deutschsprachigen Online-Magazin www.neuH.com. Jede Woche stellen wir eine Traumvilla eines Prominenten vor und verraten, welchen Luxus die Stars sich leisten.
Weil ihn das in der Nachbarschaft nur als "The Sturges" bekannte Haus derart faszinierte, lebte Renner selbst einige Zeit in dem Anwesen. Nun aber will er es für 4,8 Millionen Dollar auf den Markt bringen – für 3,45 Millionen über dem Kaufpreis. "Der Preis ist okay für die Gegend, die Größe und für die Ausstattung des Hauses. Jeremy Renner hat das Haus auch nicht billig renoviert, er legt offenbar großen Wert auf Qualität bei der Ausstattung seiner Flipping-Häuser“, sagt Marly Tempel, Maklerin in Los Angeles.