Hand aufs Herz, gehörst du auch zu denjenigen, die die Farbrolle in die Hand nehmen und drauf los streichen? Insbesondere wenn die Wände farbig werden sollen, lohnt sich aber eine richtige Vorbereitung. Nur nur dann kann die Farbe gleichmäßig auf die Wände aufgetragen werden und du bekommst ein schönes Farbergebnis. Diese zehn Tipps helfen.
Tipp 1: Farbkarten nutzen
Du kennst bestimmt die bunten Karten aus dem Baumarkt neben den Farbeimern. Es lässt sich nicht allgemein beantworten, welche Farbe, in welche Wohnung und an welche Wand passt, deswegen überstürze es nicht. Such dir Farbkarten aus, die dir gefallen und halte sie zur Probe an die Wand. Die Karten gibt es kostenlos in jedem Baumarkt.
Wer es nicht abwarten kann, findet solche Farbmuster auch online. Hier gibt es zum Beispiel einen coolen Farbdesigner. Du kannst Raum, Design und Farbe individuell auswählen und bekommst eine erste Vorstellung vom Ergebnis.
Tipp 2: Farbmenge richtig einschätzen
Du bist am Streichen und plötzlich geht dir die Farbe aus? Falls Sonntag sein sollte oder du einfach keine Zeit hast, mehr Farbe zu besorgen, dann kann das schon ärgerlich sein. Berechne deshalb vorab, wie viel Farbe du benötigen wirst. Messe dazu die zu streichende Fläche aus, nimm Länge mal Breite und multipliziere das Ergebnis mit dem Verbrauch pro Quadratmeter. Die Angabe zum Verbrauch findest du auf jedem Farbeimer. Willst du auf Nummer sicher gehen, dann rechne 10 bis 20 Prozent mehr Farbe ein. Insbesondere bei einem farbigen Anstrich oder einem Anstrich von farbig auf weiß, solltest du zwei Farbschichten einplanen.
Tipp 3: Farbrolle ist nicht gleich Farbrolle
Die Rollen sehen sich zwar sehr ähnlich, aber es gibt Farbrollen mit langen und kurzen Fasern. Beide eignen sich für unterschiedliche Aufgaben. Es gilt: Willst du glatte Untergründe streichen, dann greifst du zu einer Kurzflorrolle, willst du grobe Wände streichen, dann brauchst du eine Langflorrolle. Um an jede Wand und Decke zu kommen, eignet sich eine praktische Verlängerung der Farbrolle in Form einer Teleskopstange.

Tipp 4: Wichtige Utensilien
Neben der passenden Farbrolle brauchst du ein Abstreifgitter für die Farbe. Sobald du die Rolle in den Farbeimer getunkt hast, wirst du schnell merken, dass die Farbe herunter tropft. Das passiert nicht, wenn du die Rolle vorher über das Gitter rollst. So vermeidest du, dass die Wände zu nass gestrichen werden und lästige Farbkleckse auf dem Boden entstehen. In einer Farbwanne kannst du Farbe aufbewahren und so beispielsweise auf der Leiter stehend die Ecken streichen.
Apropos Farbkleckse, wer sicher gehen will, dass diese nicht auf der eigenen Kleidung landen kann sich alte Klamotten überwerfen, denen Farbe nichts ausmacht. Solltest du nichts Passendes zu Hause haben, gibt es auch praktische Schutzanzüge.
Manchmal ist es selbst mit Teleskopstange schwer, besonders hohe Wände oder Decken zu streichen. Daher empfiehlt es sich immer, eine Leiter dabei zu haben, so kommst du garantiert an alles heran. Auch nach dem Streichen ist eine Leiter eine gute Investition, zum Beispiel, um Deckenlampen anzubringen.
Tipp 5: Vorbereitung der Wände
Der Vormieter hat unter Umständen Regale, Bilder und Ähnliches an den Wänden angebracht. In der Regel sollten diese Löcher bereits verputzt worden sein, wenn nicht, oder wenn du die Person bist, die auszieht, dann kannst du mit einem Spachtel und Spachtelmasse ganz einfach Löcher in den Wänden schließen. Bevor du über die verputzten Stellen streichst, solltest du der Masse etwas Zeit zum Trocknen geben.
Tipp 6: Richtig Abkleben
Wer Farbflecken auf Böden, Lichtschaltern und Möbeln vermeiden möchte, der sollte richtig abkleben. Das bedeutet zwar eine längere Vorbereitungszeit, aber diese ist nichts im Vergleich zu der Zeit, die du anschließend mit Putzen zubringen würdest.
Alles, was nicht gestrichen werden soll, muss abgeklebt werden. Dazu gehören Lichtschalter, Fußböden, Steckdosen, Heizungen, Möbel sowie Tür- und Fensterrahmen. Besonders schnell lässt sich eine vorgefertigte Kombination aus Kreppband und Folie anbringen. Deine Böden schützt du am effektivsten mit Malervlies, den du einfach nur auf den Fußboden legen musst.
Tipp 7: Kanten vorstreichen
In Sachen Kanten vorstreichen machen die meisten Menschen den Fehler und entscheiden sich, spontan zu schauen wie weit sie mit der Farbrolle in die Ecken kommen. Du solltest es aber genau andersherum machen. Erst Kanten und Ecken zur Decke, Steckdosen und Fenster- und Türrahmen vorstreichen und dann mit der Farbrolle nachstreichen.
Am besten verwendest du dafür einen Flachpinsel oder eine Eckenrolle. Die kleine Farbrolle passt in jeden Winkel und wurde extra für das Streichen von Ecken und Kanten entwickelt. Streiche nur so weit, dass die Farbe nicht durchgetrocknet ist, bevor du mit der großen Farbrolle die Übergänge streichst, sonst wirst du später einen Farbunterschied sehen.

Tipp 8: Farbe richtig auftragen
Streichen ist zwar keine komplizierte Wissenschaft, aber du solltest die Farbe nicht einfach auf die Wand klatschen, ohne darüber nachzudenken. Habe immer ausreichend Farbe auf der Rolle. Dabei gilt: nass auf nass streichen, denn so werden Ansätze vermieden, die du sonst bei schrägem Lichteinfall sehen würdest.
Die Farbe musst du senkrecht auftragen, dann gleichmäßig verteilen und anschließend ohne Druck in horizontaler Richtung nachrollen. Für ein gleichmäßiges Ergebnis solltest du immer ein bisschen in die bereits gestrichene, noch feuchte Fläche hinein streichen.
Tipp 9: Farbkleckse direkt beseitigen
Sobald Farbe trocknet, verliert sie ihre wasserlösliche Eigenschaft. Schnapp dir nach dem Streichen einfach ein feuchtes Tuch und wisch die entstandenen Farbflecken weg. So sparst du dir eine Menge Arbeit. Sollte dein Teppich Farbe abbekommen haben, dann verreibe die Farbe nicht, sondern tupfe sie mit einem feuchten Tuch ab.
Tipp 10: Abdeckmaterial zeitnah entfernen
Kreppband und Co. leisten zwar während des Streichens gute Dienste, danach solltest du Abdeckmaterial aber direkt entfernen. Der einfache Grund ist, dass die Farbe sonst zu trocken wird und du mit dem Entfernen des Materials auch Farbe von den Wänden lösen würdest.
Checkliste: Werkzeuge und Materialien
- Schutzanzug für Kleidung
- Flachpinsel
- Eckenrolle
- Farbrollen
- Farbwanne oder Eimer mit Abstreifgitter
- Teleskopverlängerung
- Besen um Staub zu entfernen
- Leiter
- Abdeckfolie
- Kreppband
- Malervlies
- Spachtel
- Spachtelmasse
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