Für die aktuelle Ausgabe von NEON haben wir mit Jake Gyllenhaal gesprochen, der in seinem neuen Film »Nightcrawler« die Rolle seines Lebens spielt – ein skrupelloses Reporterarschloch, das schwer verletzten Unfallopfern hinterherjagt, um die spektakulärsten Bilder zu bekommen.
Im Interview spricht Gyllenhaal auch über Privatsphäre und die Auswirkungen des NSA-Skandals: »Die Regierung speichert unsere E-Mails und Telefonate und wer weiß was sonst noch alles«, sagt er. »Viele wissen doch gar nicht, dass jede E-Mail automatisch gespeichert wird. Ich habe festgestellt, dass die jüngere Generation eine ganz andere Vorstellung von Privatsphäre hat als ich. Irgendwie hat man den Eindruck, dass sie gar nicht mehr weiß, was das genau sein soll. Viele Leute unter 25 finden es ganz normal, Details aus ihrem Leben – ein Bild des Frühstücksspiegeleis oder vom Sexualpartner – im Netz zu veröffentlichen.« Sein ernstes Fazit: »Im Grunde haben wir die Kontrolle über unser Leben verloren. Unvorstellbar, was passieren könnte, wenn diese privaten Informationen in die falschen Hände fallen.«
»Nightcrawler«
Worum geht’s?
Nightcrawler sind Multimediageier, die nachts mit Funkgerät und Kamera durch L. A. rasen, um die spektakulärsten Bilder von Unfallopfern zu filmen. Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) ist der Beste in der Branche.
Worum geht’s wirklich?
In der »Great Recession«, der ewigen Wirtschaftskrise, kann man sich Würde und Mitgefühl einfach nicht mehr leisten.
Gut gesagt:
Eine TV-Produzentin beschreibt, wie sie sich eine gute Fernsehnachricht vorstellt:
»Eine schreiende Frau, die mit durchschnittener Kehle die Straße hinunterläuft.«
Start: 13. November.
Mit: Jake Gyllenhaal, Bill Paxton, Rene Russo. Regie: Dan Gilroy