Freizeit Champions-Dieb?

Uli Hoeneß, erfährt man in den letzten Tagen, ist dicker geworden, hat bisweilen nachts Bratkartoffeln gegessen, und wie wir seit heute wissen, hat der Mann außerdem noch einmal 15 Millionen Euro mehr hinterzogen, als bislang angenommen worden war (am zweiten Prozesstag dann: etwa 23 Millionen mehr). Der Hoeneß-Prozess wird geplant nur bis Donnerstag laufen. Es geht darin nicht um die Frage, ob Hoeneß Steuern hinterzogen hat, sondern eher um die Frage, ob seine Selbstanzeige ihn vor einer Strafe retten wird. Im November 2012 kündigte sich das Scheitern eines Abkommens zwischen der Schweiz und Deutschland an, in dem nicht versteuerte Gelder auf Schweizer Konten legalisiert werden sollten. Eine Art Amnestie. Im Dezember war das Scheitern sicher. Und im Januar zeigte sich Hoeneß selbst an. Die Frage ist: Tat er das, weil er auf das Abkommen gesetzt hatte? Weil ihm erst da klar wurde: Ich habe Steuern hinterzogen? Oder tat er das aus Reue? Die Anklage behauptet, dass Hoeneß sich selbst anzeigte, weil ihm jemand erzählt hätte, dass ihm Steuerfahnder auf der Spur seien.

Wenn das der Fall gewesen sein sollte, kann Hoeneß seine Selbstanzeige vergessen. Sie ist wertlos, wenn sie nicht aus Einsicht und Reue, sondern aus dem Wissen vor drohender Bestrafung gemacht wurde.

Was meint ihr? Wie wird der Prozess wohl ausgehen? Wird das Urteil gerecht sein? Sollte Hoeneß in den Knast? Unten könnt ihr eine von fünf Positionen dazu aussuchen. Oder ihr schreibt uns in den Kommentaren.