Sabia und Rafael, habe ich heute auf der Seite 1 der Bild-Zeitung erfahren, kriegen ein Baby. Unterdessen ist das Karriereschicksal des sogenannten Protz-Bischofs Tebartz-van Elst noch immer nicht bekannt. Die Bundesregierung hat heute die Wachstumsprognose erhöht. Und in San Francisco versucht eine Firma, Geld mit dem weiblichen Orgasmus zu verdienen. Es ist viel los auf der Welt.
Aber es lässt mich alles total kalt. Vielleicht bin ich Autist, aber das meiste davon interessiert mich einfach überhaupt nicht. Ich will das alles nicht wissen, ich kann das Herumgereite darauf nicht nachvollziehen. Das ist doch auch alles unwichtig und Quatsch.
Ein Junge, der das glaube ich auch verstanden hat, ist Cary Huang. Ich habe im Internet nicht so viel über ihn rausfinden können, aber er geht wohl noch zur High School, und als er »The Scale Of The Universe« gebaut hat, war er erst 14. Die Webseite ist eine Art Spiel: es gibt einen Schieberegler, mit dem man in die Welt rein- oder rauszoomen kann. Man sieht einen Menschen neben einer Giraffe neben einem Wolkenkratzer und so weiter. Dabei versteht man, wie klein der Mensch ist im Verhältnis zum Rest des Universums, oder wie riesig auch, verglichen mit einem Proton. Wenn man neugierig ist, kann man auf die einzelnen Objekte klicken und dabei zum Beispiel lernen, dass es eine japanische Seekrabbe gibt, deren Beine eine Spannweite von drei Metern haben.
Irgendwie werden die Sachen auf Carys Website wieder in ihr richtiges Verhältnis gerückt. Die Meditationsmusik hilft einem beim Vergessen von Sabia und Rafaels Grinsen.
P.S.: Wenn Ihr noch mehr wollt, das Video »The Powers of Ten« von dem legendären Designer-Duo Ray und Charles Eames ist im Grunde das Gleiche, aber in 1977er Retro-Chic.