Freizeit Hiergeblieben! Tipps für ein glückliches Facebook-Leben

Die Screenshots zum Text gibt es hier:

Ich gebe es ja zu: Facebook kann nerven. Denn Facebook ist wie ein großer Bruder, der sich ständig einmischt. »Ich weiß schon am besten, was für dich gut ist«, sagt er dann und – schwupps! – schon wieder sieht unser Profil anders aus als vorher. Schlimmer noch: Er filtert auch noch die Updates und Fotos unserer Freunde, bevor wir sie sehen. Verschluckt manches ganz, während anderes wie durch Zauberhand ganz oben in unserer Timeline erscheint (Timeline heißt: dort, wo Postings von unseren Freunden und Seiten, die uns gefallen, zusammenlaufen).

Klar kann man sich darüber so sehr ärgern, dass es besser ist, den Facebook-Account zu löschen. Meine Kollegin Meredith Haaf nennt in ihrem Artikel »Jetzt alle raus aus Facebook!« in der aktuellen NEON gleich eine Reihe von Gründen dafür, Facebook zu verlassen. Würde man allerdings jeden der rund 25 Millionen deutschen Facebooknutzer vor die Wahl stellen: »rein oder raus?« – ich glaube, der Großteil würde doch bei Facebook bleiben. Egal ob zähneknirschend oder achselzuckend.

Das ist auch gut so, denn vieles, was an Facebook stört, kann man selbst verändern. Facebook ist, was du draus machst! Und wenn es dich auf der einen Seite zu Tode nervt, du auf der anderen Seite aber nicht weißt, was du sonst noch im Internet so machen sollst, dann musst du eben ein bisschen Zeit investieren und mit ein paar kleinen Tricks Facebook so gestalten, wie du es magst. Das dauert einen Moment, gemessen an der Zeit, die man dort verbringt, ist der Aufwand aber gering. Hier findest du die nervigsten Probleme – und die Lösungen gleich dazu.

Wer soll meine Postings sehen?
Nicht jedes Facebook-Posting ist auch für die Augen unseres Chefs bestimmt. Aber wer will sich schon bei jedem Update genau überlegen, ob das jetzt politisch korrekt genug für alle 283 Freunde ist? Abhilfe schafft die Listenfunktion. Wer diesem Link folgt, findet schon ein paar vorgefertigte Listen. »Enge Freunde« oder »Familie« zum Beispiel. Um auf auf Nummer sicher zu gehen, nicht aus Versehen doch den neuesten Urlaubsschnappschuss dem Stalker aus der Grundschule unter die Nase zu reiben, empfiehlt es sich trotzdem, sich eine eigene Liste anzulegen.

Ich habe zum Beispiel drei Listen: »eng«, »mittel« und »weit«. Unterscheidungskriterium: Wer darf wie viel von mir sehen. Freunde der Liste »eng« sehen jedes Foto und meinen Beziehungsstatus, Mitglieder der Liste »mittel« bekommen nur noch manche Postings zu sehen, und wenn ich möchte, dass auch die Bekannten in Liste »weit« etwas von mir erreicht, dann muss ich das beim Posten schon bewusst auswählen. So kann nichts aus Versehen an Leute gehen, die ich eigentlich gar nicht kenne – deren Freundschaftsanfrage ich aber doch aus irgendwelchen Gründen bestätigen musste.

Wie ihr eure Listen aufteilt, ist euch überlassen. Sinnvoll ist es, sich erst die Listen anzulegen, die man gerne hätte und dann über »Alle Freunde anzeigen« rechts oben auf der Listenübersicht alle Freunde via Dropdown-Menü neben dem Profilbild der entsprechenden Liste hinzuzufügen. Das ist einmal etwas Arbeit, danach aber Gold wert. Bei neuen Freundschaftsanfragen könnt ihr nach dem Bestätigen die Freunde direkt einer Liste zuordnen.

Um nicht bei jedem Posting neu einstellen zu müssen, wer das jetzt genau sehen kann, könnt ihr das in euren Privatsphäre-Einstellungen auch generell vorgeben. Hier findet sich der Punkt »Wer kann meine Inhalte sehen?«. Dort auf »Bearbeiten« und unter dem Beispielposting eine der Listen oder mehrere über »benutzerdefiniert« hinzufügen – fertig.

(Facebook versucht übrigens, die Privatsphäre-Einstellungen einfacher darzustellen. Vielleicht haben manche von euch deshalb schon neben ihrem Profilbild in der oberen Leiste ein kleines Schloss-Symbol. Hier gibt es die wichtigsten Privatsphäre-Verknüpfungen auf einen Blick. Dieses Feature wird derzeit schrittweise für alle Facebook-Nutzer freigeschaltet).

Wie verpasse ich nichts?
Das wohl nervigste Problem bei Facebook ist die zunehmende Bevormundung. Facebook entscheidet, was in unserer Timeline landet und was nicht. Meredith schreibt dazu in ihrem Artikel: »Und so kommt es, dass man von manchen Freunden überhaupt nichts mehr mitbekommt und von anderen alle drei Minuten irgendein digitaler Rülpser in die Timeline weht.«

Auch dagegen kann man etwas machen. Es gibt sogar verschiedene Wege, sich seine Timeline selbst zusammenzustellen. Zum Beispiel kann man bei jedem Posting einzeln einstellen, ob man weitere Updates von dieser Seite oder diesem Freund erhalten möchte (rechts oben am Posting versteckt sich diese Einstellung). Auch auf dem Profil des jeweiligen Freundes kann man einstellen, wie viele Postings man von ihm sehen möchte. Dazu muss man einfach auf den Button links neben »Nachricht senden« klicken und in den Einstellungen die gewünscht »Dosis« an Informationen auswählen.

Der nachhaltigste und einfachste Weg ist aber erneut über die Listenfunktion (die lohnen sich wirklich!): In eurer linken Spalte findet ihr verschiedene Punkte wie »Favoriten«, »Seiten«, »Gruppen«, »Anwendungen« und eben auch: »Freunde«. Hier liegen auch eure Listen. Meist sind sie erst noch ausgeblendet – klickt rechts neben »Freunde« auf »mehr« und ihr werdet zur Übersicht geleitet. Klickt ihr auf die Liste(n), die ihr euch angelegt habt, landet ihr in einer Timeline, die nur aus Beiträgen von Mitgliedern dieser Liste besteht. Facebook unterschlägt euch hier kein Posting.

Rechts oben könnt ihr über »Liste verwalten« und »Meldungsarten auswählen« außerdem bestimmen, was euch hier angezeigt wird. Zum Beispiel eben nur Statusmeldungen und Fotos der Listenmitglieder.

Tipp: Habt ihr euch die Liste einmal angesehen, erscheint sie auch in der linken Spalte. Um sie später nicht immer suchen zu müssen, klickt auf den Stift neben dem Namen der Liste und wählt »Zu Favoriten hinzufügen«. Ab dann erscheint die Liste in der linken Spalte ganz oben und ist immer mit einem Klick zu erreichen.