Freizeit Vom Leben gelernt: Schreiben und Lesen

Christoph Daum, Fußballgott

In Frankfurt findet in dieser Woche die Buchmesse statt, wo sich Verlage und Autoren gegenseitig versichern, dass das Kulturgut Buch auch im 21. Jahrhundert noch eine Zukunft hat. Wer regelmäßig die NEON-Rubrik »Vom Leben gelernt« liest, hätte daran nie gezweifelt: Denn ohne Schreiben und Lesen gibt es kein Lernen. Eine Inhaltsangabe.

»Man muss den Mut haben, ein langweiliges Buch zuzuklappen.«

»›Just Kids‹ von Patti Smith ist ein großartiges Buch. Es gibt einem den Glauben an das Gute im Menschen zurück.«

Christina Ricci, Schauspielerin

»Ich habe nur ein Buch in meinem Leben gelesen: ›Krabat‹. Bücher sind Zeitverschwendung. Alles, was man liest, kann man in zwei Stunden Film schneller mitbekommen.«

Sido, Rapper

»Auch als Autor muss man die Leute unterhalten. Sonst werfen sie dir Bierdosen an den Kopf.«

T.C. Boyle, US-Autor

»Das Leben von Schriftstellern sieht nach außen hin immer nach Faulheit aus.«

Nick Hornby, Popliterat

»Den richtigen Rausch zu erreichen, ist eine sehr große Kunst. Der Cursor im Kopf fängt an zu tanzen und geht im Speicher in Zonen, die sonst nicht erreichbar sind. Wenn dort aber nur Bullshit gespeichert ist, kommt nur Bullshit heraus. Der dritte Mojito ist für mich der Einstieg in meinen Speicher. Ich fand dort meine ersten 48 Buchwerke. Vielleicht war es der Geist des heiligen Mojito, der da für mich arbeitete. Am nächsten Tag wurde der Text vom Unsinn bereinigt. Diese Technik muss man sehr lange üben.«

Janosch, Zeichner und deutsches Kulturgut

»Trinken und schreiben – ich hab’s probiert. Nach dem achten Kölsch kommt bei mir zum Glück nur noch Bullshit.«

Frank Schätzing, Blockbuster-Lieferant

»Wer die Bibel lesen will, fängt am besten mit dem Markus-Evangelium an. Das ist am kürzesten. Man schafft es in zwei Stunden.«

Margot Käßmann, Medienfigur

»Als Kind und Kathole habe ich die Bibel gelesen. Da findet man schöne Sprüche drin. Den über die Heuschrecken zum Beispiel.«

Franz Müntefering, Politiker

»Mein Lieblingsgedicht ist ›Fire and Ice von Robert Lee Frost. Es geht so: ›Some say the world will end in fire; Some say in ice / From what I’ve tasted of desire / I hold with those who favor fire / But if it had to perish twice / I think I know enough of hate / To know that for destruction ice / Is also great / And would suffice.‹«

John Irving, US-Schriftsteller