Instagram-Post Für dieses Bild erhielt eine Influencerin Morddrohungen

Scarlett London
Sieht so ein perfekter Morgen aus? Vielleicht. Sieht so ein normaler Morgen aus? Sicher nicht.
© Scarlett London / Instagram
Die Welt der Influencer ist perfekt und vielleicht gerade deshalb manchmal so absurd. Bloggerin Scarlett London bekam für einen Werbepost auf Instagram die volle Häme der Hater im Netz ab.

Die meisten von uns machen beim Frühstück noch keine vorzeigbare Figur. Ungeduscht, verschlafen und kaum ansprechbar starten sie in den Tag – und das ist ja auch normal so. Bei Scarlett London aus London scheint das anders zu sein, jedenfalls erweckt ihr Instagram-Profil diesen Eindruck.

Dort teilte die Bloggerin und erfolgreiche Influencerin kürzlich ein Bild, das sie inmitten einer perfekten Morgenidylle zeigt. Herzluftballons neben dem Bett, Pancakes mit Erdbeeren und ein "Good Morning"-Motivationsschild sollen anscheinend dafür sorgen, dass der Tag nur gut werden kann. Und eine Mundspülung, die scheinbar unauffällig, aber sorgsam platziert im Hintergrund auf dem Nachttisch steht.

Influencer-Werbung auf Instagram: ein Morgen aus dem Bilderbuch

Dieses Mundwasser ist der eigentliche Star des Posts, denn es handelt sich um Werbung. Scarlett London hat fast 50.000 Follower auf Instagram, die sie in dem Netzwerk nicht nur mit Bildern von ihren Reisen, sondern eben auch mit Werbebeiträgen versorgt. Dabei integriert sie die Produkte in die Szenerie, macht dies aber auch im Text des Postings deutlich.

An ihrem Mundwasser-Werbepost entzündete sich aber der Ärger vieler Nutzer im Internet. Unter dem Beitrag hagelte es hämische, teils sogar beleidigende Kommentare, auch auf Twitter wurde die Influencerin niedergemacht. 

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"Jedes Mal, wenn ich die Seite aktualisiert habe, tauchten hunderte neue, böse Nachrichten auf Instagram, Twitter und Youtube auf", schrieb sie zwei Tage nach ihrem Frühstückspost. "Im Internet kursieren hunderte Tweets, in denen ich beschimpft werde."

Shitstorm gegen Bloggerin Scarlett London

Kommentare wie "Das ist auf so vielen Ebenen lächerlich. Alles an diesem Bild ist fake" gehörten da noch zu den harmloseren. Sogar eine britische Politikerin twitterte: "Eigentlich hat sie Mundgeruch, deshalb ist sie allein." Viele Nachrichten, die sie bekommen habe, hätten sich darauf bezogen, dass sie eine Gefahr für junge Mädchen sei, erzählte London der "Daily Mail". Sogar Morddrohungen bekam die 24-Jährige nach eigenen Angaben.

Der Twitterer, der mit seinem Tweet den ganzen Shitstorm auslöste, hatte sich vor allem an der Inszenierung gestört, die Scarlett London in ihrem Post zeigt: "Hau ab, so sieht für niemanden ein normaler Morgen aus. Instagram ist eine lächerliche Lügenfabrik, durch die wir uns alle nur schlecht fühlen sollen." 

Das allerdings ist seit jeher das Prinzip von Werbung: eine Scheinwelt zu präsentieren, die gerade durch das beworbene Produkt perfekt wird – um dem Konsumenten zu suggerieren, was ihm in seinem Durchschnittsleben vermeintlich fehlt. Im Fernsehen fällt uns das kaum noch auf, in sozialen Netzwerken und im Influencer-Marketing haben sich viele User noch nicht daran gewöhnt.

So sieht es auch Scarlett London, die in ihrem Folgepost noch einmal ausführlich auf das Influencer-Phänomen einging: "Mein Account zeigt nicht die Realität. Es ist gestellt." Es sei nie ihr Ziel gewesen, ihren Followern ein schlechtes Gefühl über sich selbst und ihr Leben zu vermitteln. Und sie hat eine kleine Mahnung an alle Hater: "Bitte denkt daran, dass in der Mitte jedes Shitstorms ein Mensch steht."

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