Anzeige
Anzeige

Michael Jackson, U2 & Co. Zehn legendäre Songs, mit denen diese Welt vielleicht noch zu retten ist

Michael Jackson & Co. bei den Aufnahmen zu "We Are The World"
Der millionenschwerste Chor aller Zeiten: Das Star-Kollektiv "USA for Africa" bei den Aufnahmen zu "We Are The World"
© Courtesy Everett Collection/ / Picture Alliance
Die Welt geht vor die Hunde, Leute – traurig, aber wahr. Höchste Zeit also, die alten Platten rauszusuchen. Denn: "We are the world". Und in der Geschichte des Pop wurde unser Planet schon unzählige Male gerettet.

Klimawandel, Krieg, Rechtsruck, Missachtung der Menschenrechte, Mord und Totschlag – aus aller Welt erreichen uns dieser Tage vor allem schlechte Nachrichten. Es kann deshalb ziemlich müde machen, sich mit dem eigenen Feed oder der Tageszeitung zu befassen. Manchmal würden wir uns am liebsten Augen und Ohren zuhalten wie die Emoji-Äffchen.

Aber was können wir tun, wenn wir trotz der vertrackten Weltlage partout nicht zynisch werden wollen? Wenn wir einfach noch nicht alle Hoffnung auf bessere Zeiten aufgeben wollen? Wenn wir aber trotzdem manchmal das Gefühl haben, alleine nichts ausrichten zu können gegen die geballte Bösartigkeit der Welt?

Ganz einfach: die richtigen Songs hören.

Michael Jackson & Co.: "We are the world"

Denn es ist allerhöchste Zeit, die alten Platten rauszusuchen. Denn: "We are the world". Und in der Geschichte des Pop wurde unser geschundener Planet schon unzählige Male gerettet. Es gibt unzählige Songs, mit denen die jeweiligen Künstler ihren Anspruch auf Verbesserung der Welt geltend gemacht haben – und die meisten dieser Klassiker könnt ihr wahrscheinlich immer noch Zeile für Zeile mitsingen. Wir sollten uns heute mehr denn je ein Beispiel an ihnen nehmen. NEON präsentiert euch: 

10 legendäre Songs, mit denen diese Welt vielleicht noch zu retten ist

John Lennon: "Imagine"

Was die Message betrifft, kommt das ebenfalls aus der Feder von John Lennon stammende "Give Peace A Chance" möglicherweise noch ein bisschen direkter auf den Punkt. Aber ganz ehrlich: Gibt es in der Geschichte der populären Musik eine universalere Friedenshymne als "Imagine"? Eben nicht. Ganz nebenbei hat der Song 16 Jahre später auch Noel Gallagher unüberhörbar zu seinem Oasis-Welthit "Don't Look Back In Anger" inspiriert. Zwei unsterbliche Klassiker mit nur einer Melodie – ganz gute Quote.

Scorpions: "Wind Of Change"

Na gut, die Mauer eingerissen haben die Scorpions und ihr Frontmann Klaus Meine mit dieser Ballade zwar nicht, das hat "Looking For Freedom" von David Hasselhoff (zumindest behauptet er das bis heute). Trotzdem ist in der Rockgeschichte vielleicht kein Song so untrennbar mit konkretem politischen Umbruch verbunden wie der größte Hit in der Geschichte der Hardrocker aus Hannover: "Wind of Change" stand 1989/90 und bis heute für das Ende der DDR, das Ende des Ostblocks, das Ende des Kalten Krieges. Gut gepfiffen, Klaus!

Phil Collins: "Another Day In Paradise"

Es bietet ja immer eine große Angriffsfläche für Zyniker, wenn Weltstars wie Phil Collins sich um die Lebenssituation des "kleinen Mannes" sorgen, so nach dem Motto: Oh, der feine und steinreiche Herr Popstar predigt vom Turm seines Schlosses ins Tal herab. Trotzdem gehört "Another Day In Paradise" aus dem Jahr 1989 natürlich zu den ganz großen Weltverbesserungsmelodien. Und davon abgesehen sieht wohl auch kaum ein Popstar dem "kleinen Mann" so ähnlich wie der gute, alte Phil.

Michael Jackson: "Man In The Mirror"

Es ist die erste – und beste – Hymne, mit der Michael Jackson gegen das Böse der Welt angesungen hat. Jahre später folgten "Heal The World" und "Earth Song", aber mit "Man In The Mirror" zementierte MJ seinen Status als gutes Gewissen des Pop, dem auch spätere Skandal-Schlagzeilen nicht so wahnsinnig viel anhaben konnten. "Man In The Mirror" und das dazugehörige Video ist inzwischen 30 Jahre alt, kommt aber nicht nur immer noch unwiderstehlich daher, sondern auch beklemmend aktuell.

Guns N' Roses: "Civil War"

"I don't need you civil war", keifte Axl Rose anno 1991, "it feeds the rich while it buries the poor." So schlichte wie ergreifende Zeilen von einer Band, der man derartige Tiefe damals kaum zugetraut hatte, weil sie vor allem mit Sex und Drogen Schlagzeilen machte. Aber mit "Civil War" traten Guns N' Roses ein für allemal den Beweis an, dass sie neben ihren Gitarrenriffs auch Gehirne am Start hatten.

Nicole: "Ein bisschen Frieden"

Weltverbesserung funktioniert auch auf deutsch: Das demonstrierte Nicole mit ihrem von Ralph Siegel komponierten Grand-Prix-Hit "Ein bisschen Frieden". Die hippieske Hymne erntete mit Lyrics wie "Ein bisschen Frieden / Ein bisschen Freude / Ein bisschen Wärme / Das wünsch' ich mir" aber auch Kritik – schließlich würden Pazifisten den "totalen Frieden" einfordern, während sie sich mit "ein bisschen" zufriedengibt. Von der Friedensbewegung wurde der Song gar teilweise als Provokation empfunden. Trotzdem gewann Nicole mit ihrem Friedenslied 1982 den Eurovision Song Contest – als erster deutschsprachiges Stück seit "Merci Cherie" von Udo Jürgens im Jahr 1966.

U2: "Sunday Bloody Sunday"

U2 und ihre Rampensau Bono gelten als Inbegriff des Rock'n'Roll-Gutmenschen. Diese Reputation liegt ziemlich ursprünglich in diesem Song aus dem Jahr 1983 begründet: Die damals noch sehr junge und wütende Band besingt in "Sunday Bloody Sunday" den Nordirlandkonflikt und speziell die Unruhen in der Stadt Derry am sogenannten Blutsonntag 1972. Später wurden die Weltverbesserungsbotschaften von U2 etwas stumpfer und plakativer, davon zeugen Songs wie "Peace On Earth" oder "When I Look At The World". Aber "Sunday Bloody Sunday" gehört immer noch zu den größten politischen Gassenhauern des Rock'n'Roll.

USA For Africa: "We Are The World"

So viele Stars auf so wenigen Quadratmetern: USA (steht in diesem Fall für: United Support of Artists) for Africa war 1985 ein Projekt, mit dem Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien gesammelt wurde. Die Single "We Are The World", produziert von Quincy Jones und geschrieben von Michael Jackson und Lionel Richie, landete rund um die Welt auf Platz 1 der Charts. Kein Wunder bei dem Aufgebot an Ausnahmekünstlern, die hier neben Jackson und Richie noch so alle mitsingen: Ray Charles, Billy Joel, Stevie Wonder, Tina Turner, Bruce Springsteen undvielevielemehr.

Prince Ital. Joe feat. Marky Mark: "United"

Auch vor der eigenen Haustür lässt sich die Welt noch verbessern, davon erzählten Prince Ital. Joe und Marky Mark auf dem Höhepunkt der Eurodance-Welle im Jahr 1994. "United" handelt vom rauhen Aufwachsen im Problembezirk, und eines Tages werden wir alle vielleicht vereint sein. Oder so ähnlich. Das Lied ist so trashig wie catchy und macht überhaupt einen ziemlich hohlen Eindruck, steht damit aber ziemlich exemplarisch für die 90er – so schlecht, dass es schon wieder geil ist. Und ein bisschen Spaß muss bei dem ganzen Weltschmerz schließlich auch sein.

Thomas D: "Gebet an den Planet"

Im deutschen Popgeschäft der letzten Jahrzehnte tummelt sich so mancher Weltverbesserer, aber so prägnant wie das Fantastische Viertel Thomas D predigen nur wenige. Kleine Stilkritik: "Gebet an den Planet" ist grammatikalisch unkorrekt. Es müsste natürlich "Gebet an den Planeten" heißen, aber dann wäre der Flow irgendwie im Eimer. Dieselbe Ungenauigkeit leistete sich einige Jahre später übrigens auch Marteria in "Welt der Wunder", seiner Liebeserklärung an die Welt, in der er reimt: "Denn wir leben auf einem blauen Planet, der sich um einen Feuerball dreht ..." Aber wer will bei so guten Botschaften schon den Klugscheißer spielen?

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel