Ein paar prominente Gesichter begegnen den Besuchern des Reeperbahn Festivals in Hamburg dieser Tage immer wieder. Valeska Steiner und Sonja Glass vom deutschen Pop-Duo Boy zum Beispiel, die 90er-Jahre-Ikone Shirley Manson von der Band Garbage, der legendäre Produzent Tony Visconti, die kanadische Indiepop-Musikerin Emily Haines (Metric). Sie alle sind schwer damit beschäftigt, ein Konzert nach dem anderen zu besuchen.
Der Grund: Sie gehören zur Jury des Anchor Award, mit dem im Rahmen des Reeperbahn Festivals die beste Nachwuchsband ausgezeichnet wird, und sie müssen sich alle Nominierten live auf der Konzertbühne ansehen. Zum zweiten Mal nach 2016 wird der Preis verliehen - eigentlich erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, ehe diese Auszeichnung für ausgezeichnete Musik etabliert wurde. Schließlich geht es bei der Entdeckersause auf St. Pauli seit der ersten Auflage 2006 stets verstärkt um den Nachwuchs und um das Perlentauchen.
Anchor Award: Feierliche Verleihung im St. Pauli-Theater
In diesem Jahr bilden die Anwärter auf den Anchor eine abwechslungsreiche Riege: So können sich u. a. die kanadischen Indierocker Fast Romantics, die Londoner Songwriterin Jade Bird, das Berliner Rock-Trio Pabst und die bereits für ihren Radio-Hit "No Roots" bekannte Alice Merton Hoffnung auf den Titel machen. Noch bis Samstagabend können die Jury-Mitglieder fachkundig über die Vorzüge der einzelnen Bands beraten - dann findet die Verleihung im Rahmen einer Gala im St. Pauli-Theater statt.
