Slang Hallo Internet! #1

Ihr versteht die Menschen in diesem Internet nicht mehr? Wir helfen mit einer kleinen Übersicht von merkwürdigen Begriffen aus dem digitalen Äther, die einer Erläuterung bedürfen.

Bei NEON Online spielen wir manchmal ein lustiges Spiel, es heißt: "Wie lange kann Katharina keine Anglizismen verwenden?" Das Spiel ist meistens nur für den Rest des Online-Teams lustig, da ich die massenhaften Anglizismen-Cluster in meinem Sprachgebrauch schlicht nicht mehr bemerke und die Antwort auf die Frage deshalb in den meisten Fällen "5-10 Minuten" lautet. Und ja, ich studiere Germanistik, nein, ich halte Anleihen aus anderen Sprachen nicht für den Untergang des Deutschen. Manche Dinge lassen sich einfach viel besser auf Englisch ausdrücken - und manche eben auf deutsch. Nix Konkurrenz, gegenseitiges Ergänzen ist das, wovon ich spreche. Damit andere mich dabei besser verstehen und eventuell sogar ein, zwei Worte finden können, die in ihrem eigenen Sprachschatz noch gefehlt haben, sammle ich hier die schönsten Perlen des Internet-Slang.

Das Internet gibt leider oft Anlass zum "cringing"

to cringe: Das Gefühl des "cringing" wird in diesem Gif hier schon recht gut dargestellt:

Man kann es mit Fremdscham vergleichen, allerdings können auch eigene Taten "cringey" sein: So unangenehm nämlich, dass man dieses sinkende Gefühl im Magen bekommt und am liebsten nur noch aus der Situation verschwinden möchte. Was hat nun aber "to cringe" der Formulierung "sich fremdschämen" oder "sich schämen" voraus? Ganz einfach: "cringing" bindet die körperliche Dimension der Scham und des Unangenehmen mit ein. Wie das dann aussehen kann, zeigt dieses Video:

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Er ist nicht "steil gegangen" - er war "lit"

lit: Wer etwas auf sich hält, beschreibt eine gute Party heutzutage nicht mehr mit "cool", "geil", "fett" oder "groovy", sondern mit "lit". Auch Personen können "lit" sein: Nämlich betrunken oder irgendwie anderweitig durch Substanzen angeheitert. Das Schöne an "lit" ist aber, dass es mittlerweile solche Internet-Popularität erreicht hat, dass man es eigentlich benutzen kann, um so ziemlich alles zu beschreiben - so lange es irgendwie gut ist. Seit Snapchat "lit" und "It's lit!" als Text-Sticker eingeführt hat, kann man dieses auf alle möglichen Dinge packen. Hier ein Beispiel aus der Redaktion:

Und wieso benutzt man jetzt "lit"? Weil es witzig ist. Weil man es witzig aussprechen kann. Und weil dieses Video hier mit einem anderen Wort vermutlich weniger witzig wäre:

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Aus "e" wird "a" für viel mehr Tiefe

yas: Nein, das ist kein Tippfehler, das gehört so. "Yas" sieht zwar zuerst einmal aus wie die Legastheniker-Version von "yes", ist aber eher lautmalerisch gemeint: In "yas" steckt einfach viel mehr Tiefe als in einem simplen "yes". Sehr schön illustriert vom folgenden Gif:

(Wer die Ursprungs-Show dieses Gifs nicht kennt: Seht euch RuPaul's Drag Race an. "Yas" findet dort ausgesprochen häufig Verwendung.)

Die wohl ikonischste Verwendung von "yas" findet sich übrigens im Zusammenhang mit Lady Gaga: Ein Superfan benutzt es, um ihr Komplimente zu machen. So oft, dass sie mittlerweile geradezu paranoid gegenüber "YAAAAAASSS!"-Rufenden ist. Sorry Gaga, aber "yas" schlägt einfach "yes".

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