Liebe ohne Grenzen Lesbisches Pärchen aus Japan will Hochzeitsfotos aus 26 Ländern posten

Die japanischen Studentinnen Mayu Otaki und Misato Kawasaki
Die japanischen Studentinnen Mayu Otaki und Misato Kawasaki sind ein gleichgeschlechtliches Paar
© Mayu Otaki
In Japan dürfen die lesbischen Studentinnen Mayu und Misato (noch) nicht heiraten. Um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, wollen sie auf eine ganz besondere Reise um die Welt gehen.

Sie sind 21 und 22 Jahre alt, Studentinnen – und sie lieben sich: Misato Kawasaki und Mayu Otaki sind ein lesbisches Paar. Aber sie haben ein Problem, denn sie leben in Japan. Dort ist die Vorstellung von Beziehungen und Familienleben noch immer eher konservativ. Über LGBT-Liebe wird kaum gesprochen, und so musste auch Mayu lange mit sich hadern, bevor sie überhaupt verstand, warum sie für die Jungen auf ihrem Gymnasium nie etwas empfunden hatte, aber plötzlich ungewohnte Gefühle für eine andere Frau hegte.

Misato Kawasaki und Mayu Otaki bei ihrer ersten Fotosession in Japan
Misato Kawasaki und Mayu Otaki bei ihrer ersten Fotosession in Japan
© Mayu Otaki

Und da in Japan auch nicht über Homosexualität aufgeklärt wird, ist dem Gros der Bevölkerung gar nicht bewusst, wie viele Menschen sich eigentlich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Auch, weil viele Japaner sich aufgrund des gesellschaftlichen Stigmas ihr Leben lang nicht trauen, offen zu ihrer Liebe zu stehen.

Mayu und Misato haben den Schritt an die Öffentlichkeit gewagt. Allerdings, so Mayu auf dem Blog des Paares, erst als Studentinnen. Und es ist ihnen nicht genug, ihre Liebe publik zu machen. Sie wollen auch darauf hinweisen, wie unfair die japanischen Gesetze LGBT-Menschen noch immer behandeln. Während in der Vergangenheit immer mehr Länder die gleichgeschlechtliche Heirat zuließen – sogar das katholisch geprägte Irland – ist es in Japan noch immer nicht möglich.

Das japanische Paar hat sich deshalb ein besonderes Projekt ausgedacht: Es will um die Welt reisen, sechs Monate lang, und in jedem der 26 Länder, in denen gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt sind, Hochzeitsfotos nachstellen. Auf einem Blog und einem eigens dafür eingerichteten Instagram-Account wollen die beiden von ihrer Reise berichten und ihre Bilder der Welt zeigen.

"Die Idee ist, die Leute auf die Interessen der LGBT-Gemeinschaft aufmerksam zu machen", so Mayu Otaki im Gespräch mit der englischen Zeitung "Metro". "Ich habe das Gefühl, dass die Menschen in Japan sich noch nicht für das Thema interessieren. Als ich überlegte, was man dagegen tun kann, wollte ich ihr Interesse auf eine lustige Art wecken."

Gerade sind die beiden jungen Frauen auf ihre große Reise gestartet. Die wird sie, wenn alles klappt, schließlich auch nach Deutschland führen. Schließlich dürfen sich hier seit 2017 endlich auch homosexuelle Paare das Jawort geben.

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wt