Anzeige
Anzeige

Sexualtherapeutin verrät Traurig nach dem Höhepunkt? Zehn erstaunliche Fakten über den Orgasmus

Die Sexualtherapeutin Tracey Cox räumt mit Mythen über den Orgasmus auf 
Die Sexualtherapeutin Tracey Cox räumt mit Mythen über den Orgasmus auf 
© ./ / Picture Alliance
Um den Orgasmus ranken sich viele Mythen. Die Sexualtherapeutin Tracey Cox hat auf ihrem Blog erstaunliche Fakten über den sexuellen Höhepunkt aufgezählt – und räumt mit einigen bekannten Vorurteilen auf. 

Nichts ist vergleichbar mit einem Orgasmus. Er dauert nur wenige Sekunden und verspricht die absolute Ektase am Ende des Geschlechtsverkehrs. Dennoch ist er für einige Menschen schwer zu erreichen. Dies hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass das Thema lange Zeit tabuisiert wurde. Vor allem der weibliche Orgasmus wurde lange überhaupt nicht erforscht, da er nicht der Fortpflanzung, sondern dem reinen Empfinden von Lust dient.

Die Sexualtherapeutin Tracey Cox hat mittlerweile über 17 Bücher über Sex und Beziehungen geschrieben. Auf ihrem Blog gibt die Autorin Sextipps für müde Paare, verhilft Frauen zu einem besseren Orgasmus und räumt mit Mythen auf, die sich um ihn ranken. Wir haben die ungewöhnlichsten Fakten zum sexuellen Höhepunkt zusammengetragen.

Zehn ungewöhnliche Fakten über den Orgasmus

1. Den vaginalen Orgasmus gibt es nicht

Es ist ein hartnäckiger Mythos, der sich um den weiblichen Orgasmus rankt: Ein kleiner Prozentsatz von Frauen behauptet, auch vaginal durch reine Penetration zum Höhepunkt zu kommen. Doch das stimmt nicht ganz, denn auch dieser Orgasmus geht von der Klitoris aus. "Auch bei 'vaginalen Orgasmen' wird die Klitoris stimuliert, da sich die 'innere' Klitoris wie eine Wünschelrute ausdehnt und den Vaginalkanal umschlingt", weiß Cox.

2. Es gibt ungewollte Orgasmen

Während ein Teil der Bevölkerung große Probleme hat, überhaupt zum Höhepunkt zu kommen, passiert es bei manchen ungewollt – häufig beim Stillen oder beim Sport." Einige Opfer sexueller Übergriffe erleben während des Angriffs einen Orgasmus: ein deutliches Zeichen dafür, dass unser Gehirn und unser Körper voneinander getrennt sein können", schreibt die Therapeutin.

3. Manche Frauen ejakulieren – mit Urin

"Eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass 54 Prozent der Frauen eine weibliche Ejakulation erleben – und bis zu 66 Prozent der Frauen scheiden Urin aus, wenn sie zum Höhepunkt kommen", schreibt Tracey Cox. Bei der weiblichen Ejakulation werde Flüssigkeit aus den Paraurethraldrüsen (kleine Drüsen an der Seite der Harnröhre) ausgestoßen. Es sei schwer, den Unterschied zwischen Ejakulation und Urin zu erkennen, denn selbst wenn es sich um Urin handelt, sei dieser extrem verdünnt und rieche nicht, so die Autorin.

4. Deine Orgasmusfähigkeit bekommst du von den Eltern

Laut einer Zwillingsstudie aus dem Jahr 2005 könnte deine DNA für ein Drittel deiner Fähigkeit, zum Höhepunkt zu kommen, verantwortlich sein. Die Forscher fanden heraus, dass die Orgasmusfähigkeit signifikant durch die Genetik gesteuert werde. Hat deine Mutter also keine Probleme, zum Orgasmus zu kommen, dann wirst du es höchstwahrscheinlich auch nicht haben.

5. Du kannst dein Gehirn umprogrammieren

Menschen, die im unteren Teil ihres Körpers gelähmt sind und keine genitale Stimulation spüren können, stellten laut Cox manchmal fest, dass sie einen Orgasmus durch die Stimulation anderer Körperteile erreichen können, wie zum Beispiel über die Brustwarzen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 sagt sogar, dass manche Menschen allein durch ihre Fantasie zum Orgasmus kommen können.

6. Multiple Orgasmen gibt es nicht

Ein weiterer Mythos, der sich um den weiblichen Orgasmus rankt: Manche Frauen behaupten, sie könnten mehrmals hintereinander kommen. Eine Studie aus dem Jahr 1991 soll dies sogar belegt haben. Die im letzten Jahr verstorbene Sexualpädagogin Betty Dodson behauptet jedoch, dass viele Frauen einfach nur die aufeinanderfolgenden natürlichen Reflexe zählen. Ihrer Meinung nach handele es sich um einen großen Orgasmus. "Manche Frauen könnten also einfach lange, stoßartige Kontraktionen haben, die sich über eine längere Zeitspanne erstrecken", schreibt Cox.

7. Nicht nur Männer kommen zu früh

Männern wird gerne einmal nachgesagt, dass nur sie häufig zu früh kommen und Frauen daraufhin das Nachsehen haben. Cox räumt mit diesem Vorurteil auf. Sie schreibt: "Eine Studie unter portugiesischen Frauen fand heraus, dass 14 Prozent der Frauen gelegentlich zum Orgasmus kommen, bevor sie es auch beabsichtigen."

Eine Frau bedeckt mit einer Bettdecke, liegt und scheint befriedigt zu sein.

8. Es gibt den Post-Orgasmus-Blues

Manche erleben einen regelrechten Blues, nachdem sie gekommen sind – Männer häufiger als Frauen. Niemand wisse laut Cox genau, warum der Orgasmus Traurigkeit oder gar Angst auslöst. Es könne daran liegen, dass luststeigernde Hormone, die beim Orgasmus freigesetzt werden (Dopamin, Oxytocin und Serotonin), danach drastisch abfallen.

9. Der durchschnittliche Orgasmus dauert länger als gedacht

"Ursprünglich dachte man, dass Orgasmen exakt um die 15 bis 20 Sekunden dauern", schriebt die Sexualtherapeutin. Einer neueren Studie zufolge schätzten jedoch 40 Prozent der Frauen, dass ihr Orgasmus etwa 30 Sekunden bis eine Minute länger dauert. Ganze 84 Prozent sollen sogar längere Orgasmen erleben, die bis zu zwei Minuten andauern.

10. Auch Männer täuschen vor

Rund 37 Prozent der Männer gaben in einer Umfrage an, dass sie schon einmal einen Orgasmus vorgetäuscht haben. Entweder sollen sie zu betrunken gewesen sein, um zum Höhepunkt zu kommen, wollten den Sex hinter sich bringen oder den Partner nicht kränken.

Quellen: Daily Mail, Tracey Cox 

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel