Drei Uhr nachts. Der Hunger war groß und das "South Carolina Waffle House" hatte noch geöffnet. Perfekt, dachte sich Alex Bowen. Als jedoch nach zehn Minuten noch immer niemand von ihm Notiz genommen hatte, sprang er kurzerhand über die Theke und briet sich sein "Double Texas bacon cheesesteak melt" selbst. Als er fertig war, habe er sogar den Grill noch sauber gekratzt, erzählt er der US-amerikanischen Nachrichtenseite "Wistv.com".
Auf Facebook zeigen Fotos den leicht angetrunkenen Bowen in der Küche, vor dem Grill auf dem Speckstreifen brutzeln und mit einem halbfertigen Sandwich. Auch ein verwackeltes Foto des schlafenden Angestellten zeigt er.
"Ehrlich gesagt habe ich einfach angefangen, weil ich so verdammt hungrig war und niemand da war. Ich dachte, wenn ich erstmal mit Kochen anfange, wird schon jemand kommen", erzählt er der "New York Post".
"Mein Freund der Vodka"
In dem sozialen Netzwerk wird er für seine nächtliche Koch-Aktion als König mit eigenem Waffle House gefeiert. "Die Ehre gebührt meinem alten Freund Vodka“, sagt er "Wistv.com". Er habe mit ein paar Freunden gefeiert und sei betrunken gewesen, sagt er "abcNews". "Normalerweise hätte ich so etwas nicht gemacht".
Den schlafenden Angestellten in der Ecke habe zunächst gar nicht gesehen. Bowen sei sogar rausgegangen, habe auch dort nach irgendjemandem Ausschau gehalten, der ihm etwas hätte braten können – doch vergeblich. Als er dann schon mitten am Kochen war, habe er ihn entdeckt, dann aber doch schlafen gelassen. "Er ist die ganze Zeit nicht aufgewacht und es ist auch sonst niemand ins Restaurant gekommen", erinnert er sich bei "abcNews".
Ein Jobangebot für Alex Bowen
Am folgenden Nachmittag sei er zurückgekommen und habe seinen Sandwich bezahlt. Ein Sprecher der Restaurantkette sagte "Wistv.com", der schlafende Angestellte sei für eine Woche suspendiert worden. In einer Erklärung schreibt das Unternehmen, dass es aus Sicherheitsgründen keinem Gast erlaubt sei, den Bereich hinter der Theke zu betreten. "Alex hat aber offenbar ein Kochtalent und wir würden ihm gern einen Job bei uns anbieten, wenn etwas passendes frei wird."