So eine Beziehung ist schon ein komischer Ritt: Hängt man anfänglich noch an den süßen Lippen seines Schwarms, kann am Ende schon mal hässliches Schweigen herrschen. Alle Anekdoten und Witze sind auserzählt - stummes Nicken und Augenrollen begleiten den Alltag: Leg mal eine neue Platte auf, Alter!
So müssen Beziehungen nicht immer ablaufen
Ein Kurzfilm aus Australien greift diese Thematik der Sprachlosigkeit auf. In „Does Love Last Forever“ sehen und hören wir ein Liebesleben über mehrere Jahrzehnte gespannt. Zu Beginn noch unschuldig und eloquent, nimmt die Redebereitschaft immer mehr ab. Am Ende scheint das Pärchen gefrustet – es hat sich nichts mehr zu sagen.
Kein gewöhnlicher Film
Der Clou: Das Ende kann zweierlei interpretiert werden – je nach Hörfähigkeit des Zuschauers. Der Kurzfilm ist ein Hörtest.
Achtet man gegen Ende nur auf die (absichtlich) negativ dargestellte Körpersprache beider Protagonisten, ist der Ausgang klar: Das Paar hat sich nichts mehr zu sagen, es hat sich auseinandergelebt. Hört man aber genau hin, erkennt man im Dialog die Liebe des Paares zueinander. Die Hintergrundgeräusche verschleiern diese Erkenntnis – wer aber über ein „normales“ Hörvermögen verfügt, interpretiert das Ende als „Happy“ – Schwerhörige, die vor allem auf ihre Augen vertrauen müssen, nehmen es als „Sad“ auf.
Genau auf diesen Zustand möchte „Cochlear“, eine Firma für Hörimplante und die Macher hinter "Does Love Last Forever", hinweisen. Hörakustikerin Emma Ramsay dazu: „Für Menschen mit Hörverlust ist es sehr schwierig, Unterhaltungen zu folgen, wenn sie nicht die Möglichkeit zum Lippenlesen bekommen – zum Beispiel durch erhöhte Hintergrundgeräusche.“