Ihr Aufmarsch war seit Monaten vorbereitet, er sollte ein starkes Statement werden. Und der Schauplatz war natürlich keineswegs zufällig gewählt: Dortmund hat schon lange mit seiner großen Nazi-Szene und dem Image als braune Hochburg zu kämpfen. Also versammelten sich am Samstag rund 600 Rechtsextreme am Hauptbahnhof, bevor sie zu ihrer Demonstrationsroute durch die Ruhrgebietsmetropole aufbrachen.
Unter den Teilnehmern befanden sich auch Mitglieder der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten". Die Splitterpartei "Die Rechte" hatte die Veranstaltung unter dem Motto "Europa Erwache! Unser Europa ist nicht ihre Union!" angemeldet. Aber was sich anhört, als sei Dortmund am Wochenende von rechtsaußen überholt worden, stellte sich schließlich ganz anders dar: In den Straßen wurde es vielmehr bunt statt braun. Weil eine ganze Stadt klare Kante gegen Nazis zeigte.

Dortmund: Plakate und Trillerpfeifen gegen Nazis
Rund 1000 Menschen setzten sich dabei mit Plakaten und Trillerpfeifen für ein buntes Dortmund ein. Der friedliche Gegenprotest war eine vom Deutschen Gewerkschaftsbund organisierte Kundgebung. Einige Gegendemonstranten versuchten, die Proteste der Rechtsextremen zu blockieren. Die Polizei war mit vielen Beamtinnen und Beamten vor Ort, um dies zu verhindern. Rund 2000 autonome Linke versuchten mehrfach, die Sperren der Polizei zu überwinden. Dabei kam es auch vereinzelt zu Angriffen auf Polizisten.

Zeitgleich wehrten sich viele Anwohner der Stadt gegen den Aufmarsch der Nazis - mit Kreativität ...

... und Lärm:
Auch die Stadt Dortmund setzte via Twitter "aus Gründen" ein klares Zeichen gegen rechts, ebenso der BVB und seine Fans.
Ein besonderer Tag des überwiegend friedlichen Protests fand schließlich in der Westfalenhalle mit einem Konzert der Berliner Punkband Beatsteaks, deren Mitglieder alle Shirts mit der Aufschrift "Für Dortmund - gegen Nazis" auf der Bühne trugen, einen stimmungsvollen Ausklang.