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Shitstorm auf Instagram Influencerin will ehrliches Bild posten – doch das geht nach hinten los

Gabrielle Epstein ist Influencerin. Mit einem Post wollte sie sich dem Trend der unretuschierten "No Filter"- Fotos anschließen – doch das ging gehörig nach hinten los. Denn was sie einen Makel nennt, nennen andere Firlefanz.  

Es geht ein neuer Instagram-Trend um, bei dem besonders Bloggerinnen ihr wahres, unretuschiertes Ich zeigen. Eigentlich ist das schön. Sie beweisen Millionen von Mädchen und Jungs auf der ganzen Welt, dass es sinnlos ist, sich mit Bildern zu vergleichen, deren Herkunft und Original man nicht kennt. Jeder hat Narben, jeder hat Stellen an seinem Körper, die ihm nicht gefallen, jeder hat Dehnungsstreifen – jeder Körper ist schön, so wie er ist. Super!

Doch eine australische Influencerin traf nun mit genau so einem Foto auf viel Gegenwind. Und ganz ehrlich? Irgendwie zurecht.Auf dem Bild ist Gabrielle Epstein aus Australien zu sehen. Die 24-Jährige ist erfolgreiches Instagram-Model mit 1,7 Millionen Followern. Sie ist jung, schön, durchtrainiert. Das Bild zeigt sie im Bikini, am Fenster, mit schön geföhnten Haaren und Make-up, das einen Strandbesuch unter Garantie nicht überleben würde. Aber gut. Man kann seinen Bikini ja auch zum Kochen anziehen. Oder zum auf dem Sofa rumliegen. Also man kann seinen Bikini immer anziehen, wenn man will. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Gabrielle laut eigener Aussage in diesem Bild ein wichtiges Detail nicht retuschiert hat. Und wie sich das für solche Bilder scheinbar gehört, schaut sie mit gesenktem Kopf schüchtern  nach unten. Immerhin zeigt sie der Welt gerade ihr wahres Ich. Ungeschminkt. Oke, geschminkt. Aber unretuschiert. Also zumindest an dieser einen Stelle. Dazu schreibt sie: Wenn ihr ganz genau hinseht,  seht ihr an meinem Bein eine Narbe.

Nein, Gabrielle, sehen wir nicht. Die ist so klein, dass man im Grunde genommen eine Lupe bräuchte, um irgendetwas zu erkennen. Bist du als Kind mal auf einen Kiesel gefallen? Oder gegen die Tischkante gelaufen? Ich möchte dir nicht zu nahe treten, Gabrielle, du bist bestimmt eine tolle Frau, aber wenn das dein größtes Problem ist, dann solltest du dich wirklich und ehrlich glücklich schätzen. Wir wissen alle, dass die Internet-Community grausam sein kann und auf die kleinsten Makel anspringt, als würde einem ein dritter Arm aus dem Kopf wachsen, aber dieses winzig kleine Fitzelding an deinem Oberschenkel ist wirklich nicht der Rede wert. Und schon gar keinen "the real me"-Post. Voll geschminkt. Nope. 

Auch die Fans der Influencerin sind zwiegespalten

Auch viele ihrer Follower fühlten sich ein wenig vor den Kopf gestoßen und schrieben zum Beispiel: "Gottohgott. Reden wir hier ernsthaft von dem kleinen Punkt auf deinem Oberschenkel? Wenn es das ist, was die Menschen gegen dich in der Hand haben, dann geht's dir echt gut." Doch Gabrielle traf mit dem Post auch auf viel Zuspruch. Eine Userin kommentierte: "Wir alle haben Narben und Dehnungsstreifen, sie machen uns menschlich und schön." Jo, stimmt. Das ist auch eine total schöne Message an viele Jugendliche, die mit ihren eigenen Körpern hadern. Aber die könnten vielleicht eher ein wirklich ehrliches Bild gebrauchen. Wenn du so ein Riesen-Bohei um so einen winzigen Punkt machst – wie muss sich dann jemand mit Brandnarben fühlen, der deine Bilder sieht? Ich würde mal annehmen: nicht so geil. 

Inzwischen hat die junge Frau die Bildunterschrift geändert – in ein schlichtes "Morning". Wir wollen jetzt aber nicht das "So sieht kein Mensch morgens nach dem Aufstehen aus"-Fass aufmachen. Hab ich auch gar keine Zeit für. Ich hab da noch so eine kleine Narbe auf der Stirn und muss dringend ein inspirierendes Zitat für Instagram raussuchen. Vielleicht was mit Gandhi.

Shitstorm auf Instagram: Influencerin will ehrliches Bild posten – doch das geht nach hinten los

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