Die Tour de France gilt neben den Olympischen Spielen, der Fußball-Weltmeisterschaft und Wimbledon als eines der größten Sportereignisse der Welt. Allerdings gibt es eine Sache, die beim größten Radrennen der Welt anders ist als bei den anderen Events: Es ist eine reine Männer-Veranstaltung. Frauen dürfen nicht mitfahren.
Aber genau das will nun eine Gruppe von 13 Radsportlerinnen ändern. "Donnons des elles au vélo“ (zu deutsch: "Wir setzen Frauen aufs Rad", Anm. d. Red.) nennt sich ihr Projekt. Sie wollen für den weiblichen Radsport den gleichen Stellenwert, die gleiche Aufmerksamkeit und die gleiche Entlohnung wie für die Männer. Aus diesem Grund fahren sie ihre eigene Tour de France. Auf derselben Strecke. Nur eben den männlichen Kollegen immer einen Tag voraus. In Zahlen heißt das: Sie fahren wie die Männer die 3351 Kilometer aufgeteilt auf 21 Etappen.
Seit 2014 fahren Frauen ihre eigene Tour de France
Es gibt aber einen gravierenden Unterschied: Für die Frauen sperrt niemand die Straßen ab. Sie müssen die gesamte Strecke auf den Verkehr achten. Dementsprechend ist es auch kein Rennen gegeneinander, sondern miteinander: "Wir betrachten es als sportliches, aber auch als aktivistisches und menschliches Abenteuer", sagt Radsportlerin Claire Floret gegenüber dem US-Radiosender NPR.2014 hat die Französin Floret das Projekt gestartet. Damals hatte sie gerade einmal zwei Begleiterinnen bei ihrer inoffiziellen Tour de France. In diesem Jahr sind es bereits zwölf Fahrerinnen, die alle 21 Etappen mit dabei sind. Auf einigen Streckenabschnitten kommen aber immer ein paar dazu – wie beispielsweise im vergangenen Jahr. Teilweise wurde sie von 400 Radfahrer und Radfahrerinnen begleitet.
Der Giro d’Italia macht es der Tour de France vor
Dass es auch anders geht, zeigt der Giro d’Italia. Das zweitgrößte Etappenrennen der Welt wird seit 1988 auch für Frauen ausgetragen. Aber vielleicht kommt mit der Tour de France bald auch das größte hinzu …
