Bist du riesengroßer Fan von irgendwas? Hast vielleicht jede Zeitschrift, in der Ed Sheeran je ein Interview gegeben hat oder bist schon mal interkontinental gereist, um zum Konzert deines großen Idols zu gehen? Jerry Foxhoven, bis vor Kurzem noch Leiter des Bundesministeriums für Soziales im US-Bundesstaat Iowa, ist riesiger Fan des verstorbenen US-Rappers Tupac. So sehr, dass er seine Songs sogar gerne mal in E-Mails an seine 4300 Mitarbeiter zitierte. In Dokumenten, die inzwischen veröffentlicht wurden, ist zu lesen, wie der 66-Jährige seine Korrespondenz gerne mit kleinen Zitaten und Informationen zur Hip-Hop-Legende verzierte.
So beispielsweise zu Shakurs Geburtstag am 16. Juni: "Sie haben bereits eine Mail von mir erhalten, in der ich sie daran erinnere, dass diesen Sonntag Vatertag ist", schreibt er da beispielsweise. "Wie Sie sicherlich auch wissen, ist es außerdem 2Pacs Geburtstag. (Würde er noch leben, wäre er 48 Jahre alt geworden. Ich werde also beide Festanlässe zelebrieren und hoffe, dass Sie das gleiche tun werden. Vielleicht hören Sie sich ja sogar einen seiner Songs an. (Schwer zu glauben, dass er schon seit 23 Jahren tot ist) Hier ist ein inspirierendes Zitat von ihm: 'Lass dich nicht von denen beeindrucken, die hinter deinem Rücken über dich sprechen. Das bedeutet nur, dass du ihnen zwei Schritte voraus bist.'"
"Tupac Freitag" und "Thug Life"-Kekse
Nicht weiter problematisch, würde man meinen, wenn auch irgendwie schräg. Doch ziemlich genau einen Tag später soll Foxhoven seinen Job los gewesen sein. Laut der "Associated Press" sollen die E-Mails nicht Foxhovens einzige Tupac-Aktion gewesen sein. So soll er regelmäßig "Tupac Freitage" zelebriert haben, an denen er die Musik des Rappers in seinem Büro spielte und zu seinem 65. Geburtstag Kekse mit Tupac-Verzierung verteilt haben, auf denen unter anderem die Worte "Thug Life" standen.
Doch nicht alle sollen seine Liebe zum Hip-Hop mit Humor genommen haben. Laut Papieren, die der Presseagentur unter dem "Open Records Act" vorliegen, reichte ein Mitarbeiter bereits im letzten Jahr Beschwerde gegen den Rap-Fan ein. Und die Bitte der Gouverneurin, das Amt niederzulegen, folgte nur einen Tag nach seiner Vatertags-Tupacs-Geburtstag-Mail. Zufall? Daran glaubt zumindest die Internet-Community nicht, die den ehemaligen Behördenbeamten für seine Hingabe feiert.
Foxhoven selbst scheint nicht zu glauben, dass seine Liebe zu Tupac Shakur etwas mit seiner Kündigung zu tun haben könnte. In einer Nachricht an "AP" soll er vermutet haben, dass die Gouverneurin die Entscheidung, "sich in eine andere Richtung zu orientieren", bereits vor dem Versenden der Email am 14. Juni gemacht habe. Aber wer etwas wirklich liebt, wird natürlich auch nie davon ausgehen, dass man es als Kündigungsgrund nutzen könnte.
Quelle: "Associated Press"