In der aktuellen Ausgabe von NEON findet Ihr ein Interview mit dem Soziologie-Professor Armin Pfahl-Traughber. In dem Gespräch geht es vor allem um Verschwörungstheorien. Wie kommt es, dass Menschen – nicht zuletzt die Demonstranten bei den Pegida-Aufläufen – der Auffassung sind, dass die Bundesregierung eine Islamisierung von Deutschland will? Wieso glauben andere, dass die Illuminaten die Welt regieren?
Der Professor glaubt, dass dahinter vor allem der Wunsch nach einer einfacheren Welt steht. Verschwörungstheorien erlauben es, die Komplexität der Welt auf ein paar simple Ursachen zurückzuführen. Auf einmal wird alles, was so furchtbar kompliziert scheint, ganz klar durchschaubar.
Dass die Reduzierung des Übels der Welt auf schlichte Ursachen am Ende vielleicht auch nicht immer in die klarsten Vorstellungen von der Wirklichkeit führt, sondern langfristig eine ganze Menge Hilfsannahmen nötig macht, sieht man in den Videos, die wir unten zusammengestellt haben. Der mittelalterliche Philosoph Wilhelm von Ockham wäre über die Verschwörungstheorien sehr wütend geworden. Seine berühmteste Idee hieß »Entia non sunt multiplicanda« (»Entitäten/Dinge dürfen nicht über das Notwendige vermehrt werden«) und wurde als »Ockhams Rasiermesser« bekannt. Ockham fand, wenn wir die Welt mit den Dingen, die wir kennen, sehen, begreifen, anfassen, erklären können, dann sollten wir uns nicht noch extra Dinge zusätzlich ausdenken. So wie David Icke, der seine Weltregierung am Ende für eine Verschwörung von reptilartigen Aliens halten muss.
1. David Icke: In Wahrheit werden wir von einer Elite aus formwechslerischen Außerirdischen regiert.