Als der Kleine in einer Box am Autoboden gefunden worden, war er gerade einmal sechs Wochen alt: Das bengalische Tigerbaby sollte im August 2017 von einem US-Teenager mit dem Auto über die Grenze von Mexiko in die USA geschmuggelt werden.
Doch Grenzbehörden entdeckten das Tier und der Fahrer des Wagens wurde angeklagt.

Jetzt ist das Urteil gefallen: Der 18-Jährige muss sechs Monate in Haft. Zuvor hatten seine Anwälte noch von "fehlendem Urteilsvermögen" gesprochen – der Teenager habe demnach den Tiger als Haustier behalten wollen.
Es steckte jedoch viel mehr dahinter, als ein unbedachter "Jugendstreich": Wie die BBC berichtet, hätten Richter auf dem Handy des 18-Jährigen belastende Nachrichten gefunden. Er habe damit geprahlt, große Geldsummen für exotische Tiere wie Jaguare oder Löwen zu bekommen.
Das Tigerbaby selbst kam laut BBC in den Zoo in San Diego und wächst dort unter dem Namen "Moka" auf.

Tierschmuggel auch in Europa gewachsen
Auch wenn Tierschmuggel vor allem in Mexiko zum lukrativen Geschäft geworden ist: Experten warnen auch hierzulande vor einem dramatischen Anstieg der Fälle, wie die Deutsche Presseagentur vermeldete.
Demnach beschloss der Schmuggel-Hotspot Spanien erst vor Kurzem einen Aktionsplan gegen den illegalen Handel mit Wildtieren und Pflanzen. Durch die Maßnahmen soll Schmuggel vorgebeugt und die internationale Zusammenarbeit verbessert werden.
Illegaler Handel mit Wildtieren ist ein Milliardengeschäft
Nach Angaben Madrids gehört der illegale Handel mit Wildtieren und Pflanzen bei einem geschätzten weltweiten Jahresumsatz von bis zu 20 Milliarden Euro zu den lukrativsten kriminellen Aktivitäten. Betroffen seien zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten, darunter Elefanten, Nashörner, Affen und Tiger. Experten beklagen, dass der Tierschmuggel in den vergangenen Jahren "dramatisch" angewachsen ist.