Am ersten Tag der UN-Beobachtermission hat es nach Angaben von Aktivisten in Syrien erneut Gefechte gegeben. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, lieferten sich Deserteure und Soldaten in der Stadt Idlib im Nordwesten des Landes heftige Gefechte. In Hama seien zwei Zivilisten beim Beschuss ihres Autos getötet worden. Die Armee habe zudem ihren Beschuss der Stadtteile Chaldije und Bajada in der Rebellenhochburg Homs fortgesetzt. Die ersten Mitglieder der UN-Missionen waren am Sonntag in Syrien eingetroffen.
Am 1. März hatte die Armee das Stadtviertel Baba Amr nach wochenlangem Beschuss wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Nach Angaben der Beobachtungsstelle sind derzeit aber weiterhin 30 Prozent der im Zentrum des Landes gelegenen Großstadt unter Kontrolle der Aufständischen.
Am Sonntag trafen in Damaskus die ersten sechs Mitglieder der UN-Beobachtermission ein. Das Vorausteam von 30 Beobachtern soll Kontakt mit syrischen Regierungstruppen und der Opposition aufnehmen, bevor die Gruppe zur Überwachung der Waffenruhe später auf insgesamt 250 Mitarbeiter aufgestockt werden soll. In einem Bericht der syrischen Nachrichtenagentur Sana hieß es, Syrien habe "nichts zu verbergen". Von Anbeginn des Konflikts sei das Land für "alle Initiativen und Bemühungen offen gewesen", einen Ausweg aus der gegenwärtigen Krise zu finden.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begrüßte die UN-Resolution 2042, die die UNO-Mission regelt, wies aber darauf hin, dass dem Waffenstillstand nun "viele weitere" Schritte folgen müssten. Die Lage in Syrien sei weiterhin "außerordentlich fragil". Es sei "eine gesunde Skepsis" angebracht, ob die vereinbarte Waffenruhe "wirklich trägt".