Anlass für die Ermittlungen war eine Anzeige der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), für die der Beschuldigte als sogenannter Poolarzt arbeitete. Ein Poolarzt übernimmt Bereitschaftsdienste und rechnet sie bei der KVB ab. Als die KVB zahlreiche Auffälligkeiten bei den Abrechnungen feststelle und Anzeige erstattete, nahm die bei der Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) Ermittlungen auf.
Der Arzt soll die Leistungen zwischen dem dritten Quartal 2021 und dem dritten Quartal 2024 falsch abgerechnet haben. Neben den fingierten Hausbesuchen soll er in 600 weiteren Fällen Patienten zwar telefonisch beraten, anschließend aber Leistungen abgerechnet haben, bei denen eine persönliche Anwesenheit vorausgesetzt gewesen wäre. Der Mediziner sitzt seit März 2025 in Untersuchungshaft. Die ZGK strebt neben der Bestrafung des Beschuldigten eine Einziehung der offenen Schadensbeträge an.