Wilkinson klagte vor Gericht über die Spätfolgen seiner Vergiftung. Er leide unter einer verringerten Leberfunktion, habe Atemprobleme und weniger Energie. Er sei dem Tode nur "sehr, sehr knapp" entronnen, sagte er dem Gericht. Zudem trauere er um seine getötete Ehefrau. "Das Schweigen in unserem Zuhause ist eine tägliche Erinnerung", sagte der Priester.
Für das Leid, das sie ihm zugefügt habe, bot Wilkinson der Pilz-Mörderin Patterson seine Vergebung an. Für den Mord an den drei anderen Opfern jedoch forderte er "Gerechtigkeit".
Patterson stand seit Ende April in Morwell südöstlich von Melbourne vor Gericht. Der Fall hatte in Australien und auch international für Aufsehen gesorgt, weil nur die Gastgeberin das Essen unbeschadet überstanden hatte. Drei ihrer vier Gäste - ihre Schwiegereltern und eine Tante ihres Noch-Ehemannes - starben. Der Mann der Tante - Wilkinson - überlebte nur knapp. Patterson hatte damals auch ihren Noch-Ehemann zum Essen eingeladen, von dem sie schon seit einiger Zeit getrennt lebte und mit dem sie sich über Unterhaltszahlungen stritt. Er sagte aber ab.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft vergiftete Patterson ihre Gäste vorsätzlich mit einem Filet Wellington, einem Rinderfilet mit Pilzen in Blätterteig. Patterson selbst beteuert, die hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilze versehentlich in das Essen gemischt zu haben.
Der Richter erklärte, er werde das Strafmaß am 8. September im Obersten Gericht in Melbourne verkünden. Patterson droht lebenslange Haft.