Viele Bewohner der Regionen Rethymno und Lassithi wurden von dem Erdbeben geweckt und verließen vorsorglich ihre Häuser, wie der griechische Fernsehsender ERT berichtete. In Supermärkten fielen Waren aus den Regalen und auf einigen Straßen lag laut Bildern in Lokalmedien Schutt.
Das Beben habe sich "in großer Tiefe" ereignet, sagte der Forschungsdirektor des Instituts für Geodynamik am Nationalen Observatorium Athen, Athanassios Ganas, im Sender ERT. Für die Bevölkerung bestehe daher "kein besonderer Grund zur Beunruhigung".
Die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete, auf Kreta sei die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt worden und zu Kontrollfahrten ausgerückt. Heraklions Bürgermeister Alexis Kalokerinos sagte bei ERT, in der Stadt gebe es keine größeren Probleme. Eine Schließung der Schulen sei nicht notwendig.
Wie Korrespondeten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, waren die Erschütterungen in der ganzen Region spürbar, auch in der griechischen Hauptstadt Athen und in Ägypten. Die Insel Santorin, die nördlich von Kreta liegt, blieb diesmal aber von den Erdstößen verschont. Ab Ende Januar waren tausende Beben rund um Santorin und seine Nachbarinseln registriert worden. Eine solche Serie von Beben hatte es in dem Gebiet nach Expertenangaben seit 1964 nicht mehr gegeben.
Erst vor einer Woche hatte zudem ein Erdbeben der Stärke 6,1 südlich der Insel Kasos auch auf den bei Urlaubern sehr beliebten Ägäis-Inseln wie Kos, Rhodos und Kreta für Erschütterungen gesorgt.