Erneuter starker Anstieg der Neuzulassungen von E-Autos im April

Laden eines E-Autos
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© AFP
Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos hat im April erneut stark zugelegt. Mit gut 45.500 E-Autos wurden 53,5 Prozent mehr zugelassen als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Dienstag mitteilte. Auch Plugin-Hybride und Hybride legten deutlich zu, während spürbar weniger Benziner und Diesel neu auf die Straße kamen. Die Branche blickt mit gemischten Gefühlen auf die Entwicklung.

Insgesamt lag die Zahl der Neuzulassungen minimal unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Neuzulassungen von Autos mit Hybridantrieb legten im Jahresvergleich um 22,0 Prozent auf knapp 91.700 zu. Darin enthalten sind gut 24.300 Plugin-Hybride. Zusammengenommen kamen diese beiden Kategorien laut KBA auf 37,8 Prozent Marktanteil.

Benziner kamen auf 27,5 Prozent Marktanteil. Die Zahl der Neuzulassungen verringerten sich um 26,4 Prozent auf gut 66.800 Einheiten. Autos mit Dieselmotor machten 15,5 Prozent aus, der Rückgang im Vergleich zum Vorjahres-April lag hier bei 18,7 Prozent.

Reine Elektroautos kamen auf Marktanteil von 18,8 Prozent. Das ist der höchste Stand, seit die Verkaufszahlen von E-Autos nach dem Auslaufen der staatlichen Umweltprämie Ende 2023 eingebrochen waren. Nach Angaben der Unternehmensberatung EY wurden in einem April noch nie so viele E-Autos zugelassen.

Nicht profitieren konnte davon erneut der US-E-Autobauer Tesla. Die Neuzulassungen brachen ein weiteres Mal ein, dieses Mal um 45,9 Prozent. Über die ersten vier Monate des Jahres gesehen beträgt das Minus des Unternehmens von US-Präsidentenberater Elon Musk im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nun 60,4 Prozent.

Der E-Auto-Pionier leidet unter der Konkurrenz, die mittlerweile bei der Technologie aufgeholt hat. Hinzu kommt ein schwerer Imageschaden, den das Unternehmen wegen Musks Rolle in der Regierung von US-Präsident Donald Trump und seiner Unterstützung für extrem rechte Parteien in Europa erlitten hat.

Der chinesische Hersteller BYD drängt hingegen spürbar auf den deutschen Markt. Im April wurden laut KBA 1566 Autos der Chinesen in Deutschland zugelassen. Ihr Marktanteil stieg von annähernd null im vergangenen Jahr auf 0,6 Prozent.

"Ein Frühjahrsaufschwung sieht anders aus", kommentierte der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Thomas Peckruhn. Die rückläufige Tendenz bei den Neuzulassungen insgesamt sei "problematisch". Positiv indes bewertete Peckruhn die Entwicklung bei den E-Autos und Hybriden, wo sich der "Wachstumstrend" fortsetze.

"Hierzu tragen auch neue attraktive Modelle mit erschwinglicheren" Preisen bei, erklärte der ZDK-Vize. Zudem kämen immer mehr gebrauchte Leasingfahrzeuge mit Stromantrieb zurück in den Handel und viele Kundinnen und Kunden kauften neue E-Automodelle. "Wenn jetzt die Rahmenbedingungen mit attraktiven Strompreisen noch besser werden, kann das der E-Mobilität weiteren Schwung verleihen", erklärte Peckruhn.

AFP

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