Das europäische Satellitensystem Galileo hat einen wichtigen Test bestanden: Das künftige Ortungssystem bestimmte erstmals die Position eines Punktes am Erdboden, wie die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) mitteilte. "Diese grundlegende Etappe hat bestätigt, dass das Navigationssystem Galileo erwartungsgemäß funktioniert." Die Positionsbestimmung erfolgte mithilfe der vier Galileo-Satelliten, die sich bislang im Weltall befinden. Die beiden ersten Satelliten waren im Oktober 2011 im All ausgesetzt worden, die beiden anderen im vergangenen Oktober.
Der Projektleiter von Galileo bei der ESA, Javier Benedicto, sagte, es sei das erste Mal, dass Europa es geschafft habe, "völlig autonom mit seinem eigenen Navigationssystem eine Position auf dem Boden zu orten". Bestimmt wurden Längen- und Breitengrad sowie die Höhe des Punktes über dem Meeresspiegel, an dem sich das Technikzentrum der ESA im niederländischen Noordwijk befindet. Der Punkt sei mit einer Genauigkeit von zehn bis 15 Metern bestimmt worden. Die Abweichung erkläre sich durch die bislang begrenzte Infrastruktur, erklärte die ESA.
Das Navigationssystem Galileo soll einmal aus 30 Satelliten bestehen. Es soll dem US-System GPS Konkurrenz machen und eine noch genauere Positionsbestimmung erlauben. Ende 2014 soll es erste Dienste von Galileo geben, vier Jahre später soll das System vollständig einsatzbereit sein.