Glastonbury Festival: Britische Polizei stellt Ermittlungen gegen Rap-Gruppe Kneecap ein

Kneecap beim Glastonbury Festival Ende Juni
Kneecap beim Glastonbury Festival Ende Juni
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Die britische Polizei hat die nach dem Auftritt der nordirischen Rap-Gruppe Kneecap auf dem Glastonbury Festival wegen anti-israelischen Parolen eingeleiteten Ermittlungen eingestellt. "Die Beweise reichen nicht aus, um eine realistische Aussicht auf eine Verurteilung für jegliches Vergehen zu bieten", begründete die britische Polizei am Freitag ihre Entscheidung. Die Rapper hatten bei ihrem Festival-Auftritt Ende Juni Israel als "Kriegsverbrecherstaat" bezeichnet.

Das Rap-Trio aus Belfast begrüßte in Onlinediensten die Einstellung der Ermittlungen, die sie zuvor als "Versuch der politischen Einschüchterung" bezeichnet hatten. "Wir haben ein historisches Konzert in Glastonbury gegeben und jeder, der unseren Auftritt gesehen hat, weiß, dass kein Gesetz gebrochen wurde", verkündeten sie.

Die britische Polizei hielt zugleich fest, dass die Ermittlungen gegen die Rap-Gruppe Bob Vylan bestehen blieben. Beim Auftritt des Duos hatte einer der Rapper die Menge dazu aufgefordert, "Tod der IDF" zu skandieren. IDF ist die Abkürzung der israelischen Armee.

Der Auftritt von Kneecap beim Glastonbury Festival hatte schon im Vorfeld für Kritik gesorgt. Mitglied Liam O'Hanna hatte im vergangenen Jahr bei einem Konzert in London eine Hisbollah-Fahne gezeigt und "Hoch Hamas, hoch Hisbollah" gerufen. O'Hanna wird deswegen die Unterstützung einer verbotenen Vereinigung zur Last gelegt, Mitte Juni musste er vor Gericht erscheinen.

AFP