"Da darf sich die Politik nicht wundern, wenn wir zu Kulturbanausen werden", kritisierte Gärtner weiter. "Für alle Generationen scheint Geld da zu sein. Für uns nicht."
Es gebe jetzt schon viel zu wenig bezahlbare Kulturangebote für junge Menschen, erklärte die Bundesschülerkonferenz. Mit der Abschaffung des Kulturpasses werde Jugendlichen nun wichtige außerschulische Bildung weggenommen. Sie sei "ein Schlag ins Gesicht" von Schülerinnen und Schülern und sende "ein absolut falsches Signal".
Der Kulturpass war 2023 auf Initiative der damaligen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) geschaffen worden. Über ihn erhielten junge Menschen zu ihrem 18. Geburtstag zunächst ein Guthaben von 200 Euro für Kulturangebote. Sie mussten sich dazu auf einer Handy-App registrieren und konnten dann Museen, Konzerte, Theatervorstellungen besuchen oder Bücher kaufen.
2024 wurde das Budget aufgrund der angespannten Haushaltslage bereits halbiert: Statt 200 erhielten die 18-Jährigen noch 100 Euro. Nun endet das Angebot. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hatte dies im August bereits angekündigt und auf eine Einschätzung des Bundesrechnungshofs verwiesen, wonach der Kulturpass verfassungsrechtlich nicht gedeckt sei. Demnach besteht hier keine verfassungsrechtliche Finanzierungskompetenz des Bundes.