Meloni, deren Regierung die "cucina italiana" 2023 für die Welterbeliste vorgeschlagen hatte, betonte die Bedeutung der italienischen Küche für das Land: "Für uns Italiener ist Küche nicht lediglich das Essen oder eine Sammlung von Rezepten", erklärte sie. Es gehe um viel mehr: "Es ist Kultur, Tradition, Arbeit und Wohlstand."
Nach Angaben der italienischen Regierung ist es das erste Mal, dass die gesamte Küche eines Landes zum Weltkulturerbe erklärt wird. Die französische Gourmetküche - ein eher festliches Ereignis, das mit einem Aperitif beginnt und mit Likören endet - war bereits 2010 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.
Das Unesco-Komitee für das immaterielle Kulturerbe nahm am Mittwoch insgesamt 27 lebendige Traditionen in die Welterbe-Liste auf, unter anderem das Lichterfest Diwali. Es gehört zu den wichtigsten Festen im Hinduismus und wird alljährlich Ende Oktober oder im November an Neumond von Millionen Menschen in Indien und anderen Ländern mit dem Entzünden von Lichtern und Feuerwerk gefeiert.
Das indische Außenministerium sprach von einem "Moment der Freude" für das Land, Premierminister Narendra Modi würdigte Diwali als "Seele unserer Zivilisation".
Auch der Son, ein Musikstil aus Kuba, der durch die Verschmelzung spanischer und afrikanischer Traditionen entstand, ist nun Weltkulturerbe. Weltweit bekannt wurde der Son durch den berühmten Buena Vista Social Club und Interpreten wie Beny Moré, Compay Segundo und Ibrahim Ferrer.
Auf die Welterbe-Liste wurde auch die Schwimmbad-Kultur Islands gesetzt. Heiße Quellen oder mit Geothermie beheizte Schwimmbäder und Pools sind in Island nicht nur eine Attraktion für Touristen, sondern werden von der Unesco vor allem als sozialer Treffpunkt gewürdigt.
Das Unesco-Komitee berät noch bis Donnerstag über dutzende Anträge zur Aufnahme in das immaterielle Welterbe. Die Schweiz will das Jodeln in die Liste aufnehmen, Chile den Familienzirkus und Bangladesch das Weben von Saris.