Privatjets vor Taylor-Swift-Konzerten besprüht: Keine Haft für britische Aktivisten

Klimaaktivistin vor mit Farbe besprühtem Privatjet
Klimaaktivistin vor mit Farbe besprühtem Privatjet
© AFP
Zwei britischen Klimaaktivistinnen, die im Juni 2024 auf einem Flugplatz nahe London aus Protest zwei Privatflugzeuge mit orangefarbener Farbe besprüht hatten, ist eine Haftstrafe erspart geblieben. Die beiden Aktivistinnen der Gruppe Just Stop Oil wurden am Montag von einem Gericht in Ostengland wegen Sachbeschädigung zu kurzen Bewährungsstrafen verurteilt. Auf dem Flugplatz war zu dem Zeitpunkt der Protestaktion der Privatjet von US-Popstar Taylor Swift geparkt.

Ziel der Protestaktion sei das Erregen von öffentlicher Aufmerksamkeit gewesen, erklärte der Richter Alexander Mills. "Sowohl für Just Stop Oil als auch für Sie selbst", warf er den Aktivistinnen vor. "Was hätte größere öffentliche Aufmerksamkeit gebracht als alles, was mit Taylor Swift zu tun hat?", sagte Mills. "Das war es, was Sie erreichen wollten."

Nach drei Jahren schlagzeilenträchtiger Proteste hatte die 2022 gegründete Gruppe Just Stop Oil im März angekündigt, ihre Proteste einzustellen. Sie begründete dies damit, dass sie ihr ursprüngliches Ziel erreicht habe, dass Großbritannien keine neuen Öl- und Gasförderprojekte mehr genehmige. Seit Beginn der Protestaktionen hatte es mehr als 3000 Festnahmen von Just-Stop-Oil-Aktivisten gegeben.

Swift steht wegen ihrer häufigen Privatjetflüge immer wieder in der Kritik. Im Jahr 2022 führte sie die Liste der britischen Nachhaltigkeitsmarketing-Firma Yard mit den "schlimmsten Privatjet-CO2-Emissionen-Übeltätern" unter den Prominenten an. Swifts Privatjet absolvierte laut Yard 170 Flüge im Jahr 2022 und erzeugte damit 8293,54 Tonnen Treibhausgasemissionen - und somit 1184,8 Mal mehr als ein Mensch mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch.

AFP