Die Produktion im Februar lag laut Statistik sogar um vier Prozent niedriger als im Februar 2024. Im Dreimonatsvergleich von Dezember bis Februar habe die Produktion dagegen um 0,1 Prozent höher gelegen als in den drei Monaten davor - dies ist alleine dem starken Januar zu verdanken, in dem die Automobilindustrie deutlich zulegen konnte.
Die negative Entwicklung im Februar sei insbesondere auf den Rückgang im Baugewerbe zurückzuführen, erklärte das Statistikamt. Nach den zunächst vorläufigen Zahlen gab es dort saison- und kalenderbereinigt einen Rückgang um 3,2 Prozent.
Die reine Industrieproduktion - also das produzierende Gewerbe ohne Energie und Bau - nahm im Februar um 0,5 Prozent gegenüber Januar ab. Im Vergleich zum Vorjahres-Februar betrug das Minus in der Industrieproduktion deutliche 4,1 Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, die Daten würden auf eine anhaltende Seitwärtsbewegung hinweisen. Angesichts der im Trend weiter rückläufigen Auftragseingänge und der von US-Präsident Donald Trump vergangene Woche angekündigten höheren Zölle bleibe abzuwarten, ob die jüngst beobachtete spürbare Verbesserung der Stimmungsindikatoren in der Industrie Bestand haben.
Der wissenschaftliche Direktor der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, erklärte, die Zahlen im Februar seien zwar schwach, aber kein Krisenmodus. Für die weitere Wirtschaftsentwicklung sei die Wirtschaftspolitik von Trump entscheidet. Hier hätten die von ihm angekündigten Zölle "das Potenzial, die deutsche Wirtschaft in eine echte Rezession zu stoßen."
Wenig Grund zu anhaltendem Optimismus liefern auch die deutschen Exporte, die nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Februar deutlich um 1,8 Prozent auf 131,6 Milliarden Euro zulegen konnten. Es legten nämlich die Ausfuhren in die USA besoders deutlich zu - hier dürften wegen der damals von Trump noch angedrohten, mittlerweile aber konkret angekündigten Zölle Vorzieheffekte entstanden und viele Waren frühzeitig exportiert worden sein.
In die USA gingen demnach Waren im Wert von 14,2 Milliarden Euro - 8,5 Prozent mehr als im Vormonat. Andere Märkte entwickelten sich zurückhaltender: Die Exporte in die anderen EU-Staaten wuchsen um 0,5 Prozent auf 70,2 Milliarden Euro, nach China um 0,6 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Großbritannien sanken um 3,8 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro.
Auch die Importe nach Deutschland nahmen zu, allerdings weniger stark. Insgesamt gab es den vorläufigen Daten nach ein Plus von 0,7 Prozent. Insbesondere aus China, dem bei weitem wichtigsten Importland für Deutschland, wurde mehr eingeführt (plus 7,1 Prozent). Auch das Wachstum der EU-Importe war mit 2,8 Prozent überdurchschnittlich. Die Einfuhren aus den USA gingen hingegen um 3,9 Prozent zurück.
Der Präsident des Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, erklärte, "der Aufwind im deutschen Export im Februar ist erfreulich, darf uns aber nicht täuschen." Der starke Anstieg der Exporte in die USA belege eindeutig, dass es sich um Vorzieheffekte gehandelt habe: "US-Firmen haben gebunkert, die deutschen Firmen Lieferungen vorgezogen."