Schweden: Haftstrafen für elf Angeklagte nach größtem Kokainfund der Landesgeschichte

Polizeiabsperrung in Schweden
Polizeiabsperrung in Schweden
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Im Prozess um den größten Kokainfund in der Geschichte Schwedens sind elf Angeklagte zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Gericht in Södertörn südlich der Hauptstadt Stockholm verurteilte am Montag einen 25-Jährigen unter anderem wegen versuchten Mordes zu 16 Jahren und zehn Monaten Haft. Acht weitere Angeklagte erhielten Haftstrafen zwischen 18 Monaten und fünf Jahren und vier Monaten. Zwei Angeklagte wurden zu Jugendarrest verurteilt, sechs an wurden freigesprochen.

Im April des vergangenen Jahres hatte die schwedische Polizei einen Container mit 1,3 Tonnen Kokain mit einem geschätzten Wert von 1,2 Milliarden Schwedischen Kronen (107,7 Millionen Euro) im Hafen von Norvik beschlagnahmt. Laut der Staatsanwaltschaft hängt der Fall mit der Rumba-Bande zusammen, einer der größten kriminellen Organisationen in Schweden. Der mutmaßliche Anführer der Rumba-Bande, Ismail Abdo, war laut schwedischen Medienberichten vergangene Woche in der Türkei festgenommen worden.

Schweden, das einst für seine niedrigen Kriminalitätsraten bekannt war, kämpft seit einigen Jahren mit einer Ausbreitung des organisierten Verbrechens. Die kriminellen Netzwerke im Land sind im Drogen- und Waffenhandel sowie im Sozialleistungsbetrug aktiv und werden für zahlreiche Schusswaffenangriffe und Bombenanschläge verantwortlich gemacht.

AFP