"Bualoi" hatte in den vergangenen Tagen mehrere kleine Inseln im Zentrum der Philippinen verwüstet. Der Sturm riss Bäume, Mauern und Strommasten um und löste Überschwemmungen aus. Ein Beamter der Zivilschutzbehörde sagte am Montag, die meisten der 27 Todesopfer seien entweder ertrunken oder von Trümmern erschlagen worden.
Am Sonntagabend zog "Bualoi" weiter nach Vietnam. Wie der Katastrophenschutz am Montag mitteilte, wurden im Zentrum und im Norden des südostasiatischen Landes mehr als 44.200 Häuser beschädigt, vor allem in der zentralen Provinz Ha Tinh. Mindestens 800 Häuser wurden zudem überflutet und fast 6000 Hektar Ackerland überschwemmt.
Auch in der Provinz Nghe An wurden Wellblechdächer von Häusern gerissen, in den überfluteten Straßen lagen Schutt und Trümmerteile. "Der Wind hat mein Dach in den Himmel geblasen, dann ist es heruntergefallen und hat alles zerstört", sagte der 71-jährige Trinh Thi Le der Staatszeitung "Tuoi Tre".
Neun Tote wurden allein in der nördlichen Provinz Ninh Binh verzeichnet, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Etwa 20 Menschen wurden zunächst noch vermisst, darunter neun Fischer, deren Boote am Sonntagabend abgetrieben worden waren.
Mehr als 53.000 Menschen wurden in Vietnam in Schulen und anderen Notunterkünften untergebracht. Schulen und vier Flughäfen waren am Montag geschlossen, mehr als 180 Flüge wurden nach Angaben der Flughafenbehörde gestrichen oder hatten Verspätung. Teile von Nghe An und der Industrieprovinz Ha Tinh mit ihren Stahlwerken waren zudem von Stromausfällen betroffen. Von Vietnam zog "Bualoi" weiter ins benachbarte Laos, über Land schwächte sich der Wirbelsturm aber ab.
Kurz zuvor hatte bereits der Super-Taifun "Ragasa" in der Region gewütet und im Norden der Philippinen 14 Menschen getötet. Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich 20 Stürmen und Taifunen getroffen. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Stürme immer näher an den Küsten bilden, schneller an Stärke zunehmen und länger über Land bleiben.