Die US-Wirtschaft machte das Minus vom Jahresbeginn damit mehr als wett. Zwischen Januar und März war das BIP noch um 0,5 Prozent geschrumpft. Dafür hatte Trump seinen Vorgänger Joe Biden verantwortlich gemacht. Experten sprachen dagegen von "Bremsspuren" durch Trumps Zollpolitik, da zahlreiche US-Unternehmen Importe in Erwartung der Zollaufschläge vorzogen.
Der deutliche BIP-Anstieg im zweiten Quartal ist ebenfalls den im April verkündeten Trump-Zöllen geschuldet, wie das Handelsministerium betont: "Der Anstieg des realen BIP im zweiten Quartal spiegelt hauptsächlich einen Rückgang der Importe wider, die bei der Berechnung des BIP als Abzug berücksichtigt werden," heißt es in der Erklärung.
Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, die Notenbank müsse nun umgehend den Leitzins senken. "Lasst die Leute kaufen und ihre Häuser refinanzieren", appellierte er an die Fed und ihren Vorsitzenden Jerome Powell. Er hatte wiederholt einen Zinsschnitt von drei Prozentpunkten gefordert und drohte Powell zwischenzeitlich sogar mit seiner Entlassung.
Powell verkündet am Mittwochnachmittag (Ortszeit) nach zweitägigen Beratungen die Leitzinsentscheidung. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Notenbank den Leitzins unverändert in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent belassen wird. Die Fed begründet ihre Zurückhaltung bisher mit Risiken durch Trumps Zollpolitik, sie warnt vor deutlich steigenden Verbraucherpreisen und höheren Arbeitslosenzahlen.