Vorstand und Aufsichtsrat von Ceconomy unterstützen demnach das Geschäft; die Großaktionäre Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta sagten den Verkauf von Anteilen in Höhe von 32 Prozent zu. Convergenta, die Beteiligungsgesellschaft der Ceconomy-Gründerfamilie Kellerhals, behält einen Anteil von knapp 25,4 Prozent, wie es weiter hieß.
Der Vereinbarung zufolge sichert JD zu, dass Ceconomy nach der Übernahme ein "unabhängiges Unternehmen" bleibt. Es gebe für einen Zeitraum von drei Jahren "keinerlei Pläne für den Abschluss einer Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvereinbarung". Bestehende Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge sollen ebenfalls für mindestens drei Jahr bestehen bleiben. Es soll keine betriebsbedingten Kündigungen oder Schließungen von Standorten geben.
Ceconomy betreibt nach eigenen Angaben 1030 Mediamarkt- und Saturn-Märkte in mehreren europäischen Ländern und ist zudem im Online-Handel tätig. Im Geschäftsjahr 2023/24 wies der Konzern einen Umsatz von 22,4 Milliarden Euro aus, 23,6 Prozent davon gingen auf das Online-Geschäft zurück. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 50.000 Menschen.
Der Online-Versandhändler JD.com aus Peking soll Ceconomy nun beim Ausbau des Digitalgeschäfts unterstützen. Die IT-Systeme der beiden Unternehmen sollen dabei "strikt" getrennt bleiben. Der chinesische Konzern will nach eigenen Angaben zudem eine europäische Technologieplattform "außerhalb Chinas" aufbauen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte JD.com auf, soziale Verantwortung für die Beschäftigten zu übernehmen. Corinna Groß, Bundesfachgruppenleiterin für den Einzelhandel bei Verdi, betonte, dass es ein tragfähiges Zukunftskonzept und Investitionen für die Filialen und den stationären Handel brauche.