Ein Islamist arbeitete mehrere Monate im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Nach seiner Enttarnung will die Behörde eine möglichst schnelle Aufklärung. Der mutmaßliche Innentäter sei durch sorgfältige Aufklärung des islamistischen Extremismus und Terrorismus sowie schnelle Aufklärungsmaßnahmen enttarnt worden, sagte Hans-Georg Maaßen der Deutschen Presse-Agentur. "Das BfV prüft derzeit, ob oder in welchem Umfang ein Schaden entstanden ist", so der Verfassungsschutz-Präsident.
Verfassungsschutz vermutet private Radikalisierung
Der verdächtige 51-Jährige hat sich nach den Worten von Maaßen völlig unauffällig verhalten. "Wir haben es hier offensichtlich mit einem Fall zu tun, in dem sich eine Person von seinem persönlichen Umfeld unbemerkt radikalisiert hat", sagte der BfV-Präsident. Sein Amt sei "wie jeder Nachrichtendienst Ziel von strategischen Einschleusungsversuchen ausländischer Dienste, Extremisten und Terroristen". Maaßen ergänzte: "Deshalb müssen wir als Sicherheitsbehörde besonders wachsam in Bezug auf Innentäter sein."
Der mutmaßliche Islamist hatte sich im Internet unter falschem Namen islamistisch geäußert und Dienstgeheimnisse verraten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf war der Mann erst im April 2016 als Quereinsteiger vom Verfassungsschutz eingestellt worden, um die islamistische Szene in Deutschland zu observieren.