"Die gute Nachricht ist, dass wir heute die Grundlage dafür gelegt haben", sagte Reiche. Sie betonte aber, dass sich die Regierung um "jene, die anstrengenden Tätigkeiten nachgehen (...) sorgen" werde. Sie nannte etwa Möglichkeiten der "Gesundheitsvorsorge in Betrieben und im öffentlichen Raum".
Die Ministerin hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in der vorvergangenen Woche gesagt, die Lebensarbeitszeit müsse steigen. Der demografische Wandel und die weiter steigende Lebenserwartung machten das "unumgänglich". Es könne "auf Dauer nicht gut gehen, dass wir nur zwei Drittel unseres Erwachsenenlebens arbeiten und ein Drittel in Rente verbringen". Was im Koalitionsvertrag an Reformen stehe, werde auf Dauer nicht reichen, fügte Reiche hinzu.
Ihr Vorstoß sorgte für deutliche Kritik beim Koalitionspartner SPD. Bundesarbeitsministerin und SPD-Chefin Bärbel Bas etwa sprach von einer "Scheindebatte" und warnte vor einer Rentenkürzung durch die Hintertür. Reiche betonte nun angesichts des Kabinettsbeschlusses zur Rente, die Regierung habe "noch einmal deutlich gemacht - übrigens auch die Bundesarbeitsministerin - dass sie es für richtig hält, dass es denjenigen, die länger arbeiten können, auch ermöglicht werden muss".