Zu schwere Uni-Zulassungsprüfung in Südkorea: Organisator tritt zurück

Die Abschlussprüfung gilt als zukunftsentscheidend
Die Abschlussprüfung gilt als zukunftsentscheidend
© AFP
Fragen zu den Philosophen Immanuel Kant und Thomas Hobbes und deren Verständnis von Rechtsstaatlichkeit: In Südkorea ist der Organisator der berüchtigten Uni-Zulassungsprüfung nach Kritik an der Schwierigkeit des Englischtests zurückgetreten. Oh Seung Keol übernehme die Verantwortung dafür, dass der Englisch-Teil der Zulassungsprüfung "nicht mit den Prinzipien der Bewertbarkeit vereinbar war", erklärte das zuständige Gremium am Freitag.

Oh entschuldige sich bei den Prüfungsteilnehmern und deren Eltern dafür, ihnen Sorgen bereitet  und für Verwirrung im Ablauf der Hochschulaufnahmeprüfung gesorgt zu haben, hieß es weiter.

Die in Südkorea als "Suneung" bekannte zentrale Prüfung entscheidet nicht nur über die Vergabe von Studienplätzen an Spitzenuniversitäten, sondern gilt auch als Türöffner für den sozialen Aufstieg, lukrative Karrieren und als mitentscheidend für künftige Heiratsaussichten. Die Prüfung wird so ernst genommen, dass während des Hör-Teils im Fach Englisch der Flugverkehr landesweit für 35 Minuten ausgesetzt wird, um störenden Lärm möglichst zu vermeiden.

Im Englisch-Teil hatten bei der diesjährigen Prüfung im November nur etwas mehr als drei Prozent der Absolventinnen und Absolventen Bestnoten erzielt - das schlechteste Ergebnis seit 2018. In Südkoreas extrem wettbewerbsorientiertem Bildungssystem stehen die Schülerinnen und Schüler unter enormem Druck. Die große Belastung wird für hohe Raten Depressionen und Suiziden bei Jugendlichen mitverantwortlich gemacht. Sie gehören zu den höchsten der Welt.

AFP