Mit den sozialen Medien ist das so eine Sache: Nicht jeder Nutzer ist sich im Klaren darüber, was Besucher des eigenen Profils einsehen können oder was verborgen bleibt. So erging es jetzt dem Bürgermeister des kleinen Städtchens Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Georg Schmitz, 69 Jahre alt, legte sich vor drei Monaten einen Instagram-Account zu. Dort postet Schmitz Bilder vom Leben in der Stadt und seinen Aktivitäten als Bürgermeister.
Schmitz schaut sich aber auch gern erotische Profile mit knapp bekleideten jungen Frauen auf Instagram an, wie jetzt bekannt wurde. Ans Licht kam seine Leidenschaft, weil er die Seiten abonnierte – und nicht wusste, dass die Aboliste für jedermann, der sein Profil besucht, einsehbar ist. Selbst wenn man ein Profil auf privat stellt, könne Freunde die Liste aufrufen: "Mir war nicht bewusst, dass jeder, der bei Instagram ist, sehen kann, was man sich so anschaut. Diese Seiten werden einem ja fast täglich vorgeschlagen und man drückt schnell auf folgen", sagte der 69-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Ein Problem hat Schmitz damit nicht
Ein Problem hat der Bürgermeister damit nicht. Im Gegenteil: "Es waren erotische Seiten, dort werden keine harten oder pornografischen Sachen gezeigt. Männer gucken sich nun mal gerne Frauen an, sicher auch umgekehrt“, sagte er der Zeitung. Und weiter: "Ich werde mir bestimmt auch in Zukunft die ein oder andere Seite angucken. Und es ist verwunderlich, dass es Menschen gibt, die einem unverheirateten Mann dies nicht gönnen. Übrigens, die Portraitfotos haben mir am besten gefallen … ."
Für seine Reaktion hat Schmitz nach eigenen Angaben viel Zuspruch bekommen. Er freue sich über die vielen positiven Kommentare zu seinen Aussagen. "Schorsch, mach' weiter so", habe man ihm auf Facebook geschrieben, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Im nächsten Jahr will der 69-Jährige wieder als Bürgermeister kandidieren. Dann wird sich zeigen, ob die Wähler ihm die "Sache" verzeihen. Vorsichtshalber entfernt hat er die Abos aber doch.