Entwicklungszusammenarbeit

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Alabali-Radovan Anfang Mai in Berlin

Ministerin Alabali-Radovan warnt vor Kürzungen bei Entwicklungszusammenarbeit

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) hat vor tiefen Einschnitten bei der Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit gewarnt. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht handlungsunfähig werden", sagte Alabali-Radovan am Montag am Rande eines Treffens der EU-Entwicklungsminister in Brüssel. "Ich kämpfe für eine gute Finanzierung der Entwicklungspolitik, sowohl in Deutschland als auch in der EU", fügte sie hinzu.
Video: Scholz geht in die Luft

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STORY: Mit großen Ballon-Köpfen, die Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesfinanzminister Christian Lindner darstellen sollten, hat die Nichtregierungsorganisation ONE am Montag vor dem Reichstag gegen eine Kürzung der Gelder für Entwicklungszusammenarbeit protestiert. Aktueller Anlass sind die Verhandlungen der Bundesregierung für den Haushalt 2024. Das ursprüngliche Versprechen der Ampel-Koalition, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu stecken, werde nicht mehr eingehalten, so One. Ebenso wenig wie das Versprechen, für jeden Euro, der in die Verteidigung investiert werde, einen Euro in die Entwicklungsarbeit zu investieren. Stephan Exo-Kreiser, Deutschland-Direktor ONE: "Heute wollen wir die Regierung an ihre Versprechen erinnern. Konkret an ihre entwicklungspolitischen Versprechen. Denn zwischen dem, was derzeit geplant wird und dem, was mal versprochen wurde, besteht noch viel Luft nach oben. Und das wollen wir mit diesen drei Ballonen zum Ausdruck bringen. Wir haben einmal den Kopf von Olaf Scholz - dem Bundeskanzler - und einen Kopf von Christian Lindner - dem Finanzminister- und wir stellen ihnen heute die entwicklungspolitische Vertrauensfrage, ob sich die Welt auf diese beiden verlassen kann." Man wolle die Bundesregierung daran erinnern, dass sie sich noch zu Beginn ihrer Amtszeit auf die Fahnen geschrieben hat, eine starke Entwicklungspolitik zu prägen und diese mit den nötigen Mitteln auszustatten. Hier sei auf jeden Fall noch Luft nach oben, so ONE.
Die Bewohner von Kinakoni beim Bau der Wassertanks zur Speicherung von Regenwasser. Die Datenerhebung durch die "Baseline Survey" hilft später festzustellen, ob und wie Maßnahmen wie diese Tanks die Situation vor Ort verbessert haben

Zahlen, Daten, Fakten Viele brauchen fünf Stunden pro Tag zum Wasserholen – so leben die Menschen im Projektdorf Kinakoni in Kenia

Die so genannte "Baseline Survey" ist ein wichtiges Instrument in der Entwicklungszusammenarbeit: Durch Befragungen werden die Ausgangsdaten einer Region erhoben, um so später Erfolge oder Misserfolge zu bewerten. Hier lesen Sie die Daten zu dem Projektdorf Kinakoni in Kenia – und erfahren, warum so wenige Menschen die Schule abgeschlossen haben.