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Mit verstärkten Kontrollen gegen Schleuser - unterwegs mit der Bundespolizei
STORY: Für Carolin Nowag und Lucas Schneiderbanger beginnt die Schicht um acht Uhr in der Früh. Ihr Einsatzgebiet ist die deutsch-österreichische Grenze. Dort sind die Zahlen der unerlaubten Einreisen konstant hoch. Ein Kontrollschwerpunkt ist die Saalachbrücke zwischen Freilassing und Salzburg. Die Bundespolizisten checken die Autos. Auffällig sind vor allem Kastenwägen, die nicht einsehbar sind, größere Personengruppen in zu kleinen oder älteren Autos oder abgeklebte Scheiben. Zum Start der Schicht ist es relativ ruhig, wie Carolin Nowag erklärt: O-Ton Carolin Nowag, Polizeikommissarin Bundespolizei: "Wir versuchen jetzt hier, anhand des grenzüberschreitenden Verkehrs zu erkennen, wer für uns relevant ist für eine Kontrolle. Das heißt, wir gucken auf die Kennzeichen, wir gucken auf die Fahrzeugtypen und auch auf die Personen, die in den Fahrzeugen sitzen. Und danach entscheiden wir dann, wen wir kontrollieren oder auch nicht.“ Ein Transporter mit rumänischem Kennzeichen kommt den beiden Bundespolizisten verdächtig vor. An einer ruhigen Ecke bleiben die Fahrzeuge stehen, die Polizeikommissarin stellt dem Fahrer Fragen, ihr Kollege kontrolliert die Papiere. Eine im Lieferraum eingezogene Wand erregt die Aufmerksamkeit der Bundespolizisten. Doch dahinter verbirgt sich nur die Reisetasche des Mannes, der als Handwerker legal nach Deutschland einreist. Eine von vielen Kontrollen, die heute noch folgen werden. O-Ton Jan-Uwe Polte, Sprecher Bundespolizei: "Die Grenzkontrollen der Bundespolizei finden nach wie vor temporär, flexibel statt und nicht vorhersehbar. Wir haben eine feste Grenzkontrollstelle auf der Autobahn A8 und flexible Maßnahmen entsprechend an den Bundesstraßen und Landwegen, die wir kontrollieren. Des Weiteren werden alle grenzüberschreitenden Zugverbindungen hier am Bahnhof Freilassing durch die Bundespolizei kontrolliert.“ Dorthin geht es auch für Nowag und Schneiderbanger. Hier muss ein Zug aus Österreich auf dem Weg nach München kontrolliert werden. Die Fahrgäste draußen müssen sich gedulden. Während der Kontrolle darf niemand ein- oder aussteigen. Gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen kontrollieren die Bundespolizisten die Pässe der Reisenden. O-Ton Jan-Uwe Polte, Sprecher Bundespolizei: "Die Beamten gehen hier typischerweise so vor, dass sie Identitäten der Personen feststellen, um auch entsprechend ermitteln zu können, ob die Person ausreichende, die Einreise und Aufenthalt legitimierende Dokumente mitführt. Des Weiteren kommt es bei Drittstaatsangehörigen dazu, dass wir auch die Reiseumstände, den näheren Zweck und auch das Ziel der Reise erfragen. Und zu guter Letzt wird meist eine Fahndungsabfrage durchgeführt, sprich, wir schauen, ob gegen die Person schon was vorliegt, sie ausgeschrieben ist und wir entsprechend einreiseverhindernde Maßnahmen oder gar Festnahmen durchführen müssen.“ Im Jahr 2022 hat die Polizeiinspektion Freilassing 448 Schleusungen festgestellt. Bis September 2023 sind es jetzt schon 582 Fälle.