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John Bercow sagt Boris Johnson den Kampf an

Britischer Parlamentschef John Bercow sagt Boris Johnson den Kampf an – was Sie über den "Mr. Speaker" wissen müssen

John Bercow hat angekündigt, als Sprecher des britischen Unterhauses zurückzutreten.


Damit reagiert der beliebte Parlamentspräsident auf den Brexit-Kurs von Premierminister Boris Johnson und dessen Vorhaben, die EU am 31. Oktober ohne Abkommen zu verlassen.


Im Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" kündigt er Johnson den Kampf an. 


Der 56-Jährige werde demnach alles daran setzen, mit Hilfe parlamentarischer Regeln einen No-Deal-Austritt des Vereinigten Königreichs zu verhindern.


Bercow ist für seine Rufe nach Ordnung im Parlament bekannt.


Seit fast zehn Jahren sorgt er für geregelte Sitzungsabläufe im britischen Parlament.


Der Sohn eines Taxifahrers aus London gehört der konservativen Tory-Partei an.


Bercow hatte 2016 für den Verbleib in der EU gestimmt.


2017 hatte ihn das Unterhaus wieder zum Vorsitzenden gewählt - auch Labour-Abgeordnete stimmten damals für ihn.


Bercow betont, dass er in seinem Amt unparteiisch sei. 


Seine Anweisungen während hitziger Debatten im Unterhaus haben den dreifachen Familienvater zu einer Berühmtheit gemacht. 


Wie es in Zukunft für Bercow selbst weitergeht, lässt der Politiker offen.
Während die Abgeordneten diskutieren, fläzt sich der Chef des Unterhauses Jacob Rees-Mogg auf der Bank.

Jacob Rees-Mogg Dieses Video bringt das Brexit-Desaster auf den Punkt

Die Parlamentarier im britischen Unterhaus debattieren leidenschaftlich über die Zukunft des Landes – doch Abgeordneter Jacob Rees-Mogg demonstriert pures Desinteresse.


In einem Showdown mit dem Premier Boris Johnson haben die Gegner des Brexits am Montagabend einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht. Der soll einen No-Deal-Brexit von Seiten der Briten verhindern.   


Während die Abgeordneten diskutieren, fläzt sich der Chef des Unterhauses auf der Bank und schließt immer wieder die Augen.


Der soll einen No-Deal-Brexit von Seiten der Briten verhindern.


Eine Politikerin der Grünen, Caroline Lucas, unterbricht ihre Rede und spricht Rees-Mogg direkt an:


"Now, there’s been a lot of talk about democracy tonight and the Leader of the House, who with his body language throughout this evening has been so contemptuous of this house and of the people."
Heute wurde viel über Demokratie geredet und der Vorsitzende des Unterhauses macht mit seiner Körpersprache an diesem Abend seine Verachtung für dieses Haus und das Volk deutlich.


Von den Bänken kommen immer wieder Zwischenrufe, er solle sich doch endlich richtig hinsetzen.


Darauf reagiert der Brexit-Hardliner gelassen und schüttelt seinen Kopf.


Die Labour-Abgeordnete Anna Turley nimmt die Szene auf und stellt das Foto ins Netz.
"Die Verkörperung von Arroganz, Dünkel, Respektlosigkeit und Geringschätzung unseres Parlaments"


Erst als das Ergebnis der Abstimmung bekanntgegeben wird, eine Niederlage für die Regierung und seine Partei, richtet sich Rees-Mogg auf.


Die Spitze der der "Change UK" Partei lässt das nicht unkommentiert:
"Mr. Speaker, das Ergebnis hat sogar den Chef des Unterhauses aufgeweckt".