Eine Einschussloch im Helm verdeutlicht, mit welcher Wucht das Geschoss aus dem Sturmgewehr des Angreifers in Konstanz auf den Kopfschutz des Polizisten geprallt ist: Bei der Schießerei vor der Disco hat der etwa zwei Kilogramm schwere Helm dem Beamten vermutlich das Leben gerettet.
Entscheidend ist die Beschaffenheit aus Titan, einem sogenannten Übergangsmetall mit hoher Festigkeit. Es leitet die Aufschlagsenergie des Projektils zur Seite ab und verhindert, dass sich der Kopfschutz massiv nach innen verformt, wie in Demonstrationsvideo des Herstellers zeigt:
Helm rettete Polizisten in Konstanz wohl das Leben
Andere Helme etwa aus dem Kunststoff Polyethylen oder aus zähen Aramidfasern schützen zwar ebenfalls gegen Splitter und sind leichter als ein Titan-Kopfschutz. Ihre Wirkung bei Kugelbeschuss gilt aber als begrenzt, da sie sich stärker nach innen verformen. Die Verformung kann zu mitunter tödlichen Kopfverletzungen führen.
Unter dem Eindruck der Amokläufe in Erfurt (2002) und Winnenden (2009) hatte Baden-Württemberg 2011 als erstes Bundesland auch für Streifenpolizisten die sogenannten ballistischen Helme angeschafft. Seitdem liegen sie als Teil der Zusatzschutzausstattung in Einsatzfahrzeugen.
Der Kopfschutz erschwert dem Vernehmen nach nicht das Verwenden von Funkgeräten. Oft würden die Helme aufgesetzt, um zu signalisieren: "Wir meinen es ernst." Dies könne früh zur Deeskalation beitragen - und wie im Fall der Konstanzer Schießerei eben auch das Leben der Beamten retten.