Gleichgültigkeit

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Frank-Walter Steinmeier

Bundespräsident Steinmeier würdigt Ehrenamtler als "Bollwerk gegen Gleichgültigkeit"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Berlin ehrenamtlich engagierte Bürger zum Tag des Ehrenamts mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ehrenamtlich Engagierte seien ein "Bollwerk gegen die Gleichgültigkeit", sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redetext am Montag. Die 20 im Schloss Bellevue ausgezeichneten Frauen und Männer stünden stellvertretend für rund 30 Millionen Menschen, die sich in Deutschland engagieren, betonte er.
Video: Wider den "Fanatismus der Gleichgültigkeit"

Video Wider den "Fanatismus der Gleichgültigkeit"

STORY: Bei seinem zweitägigen Besuch in Frankreich hat Papst Franziskus am Freitag deutliche Worte zum Thema Migration und Seenotrettung gefunden. In der Hafenstadt Marseille sprach der 86-jährige Pontifex bei einem interreligiösen Gebetsgottesdienst vor einem Denkmal, das den auf dem Meer Verschollenen gewidmet ist. "Wir können uns nicht damit abfinden, dass Menschen als Tauschobjekte behandelt, eingesperrt und auf grausame Weise gefoltert werden; wir können nicht länger dem Drama der Schiffbrüche zusehen, die durch den grausamen Menschenhandel und den Fanatismus der Gleichgültigkeit verursacht werden. Menschen, die auf den Wellen ausgesetzt sind und zu ertrinken drohen, müssen gerettet werden. Das ist eine Pflicht der Menschlichkeit, eine Pflicht der Zivilisation." "Gewöhnen wir uns nicht daran, Schiffbrüche als Nachrichten und Tote auf See als Zahlen zu betrachten: Nein, es sind Namen und Nachnamen, es sind Gesichter und Geschichten, es sind zerbrochene Leben und zerstörte Träume. Ich denke an so viele Brüder und Schwestern, die in Angst ertrunken sind, zusammen mit den Hoffnungen, die sie in ihren Herzen trugen." Nichtregierungsorganisationen beschweren sich immer wieder über die Behinderung ihrer Rettungseinsätze durch Regierungen der von den Migranten angesteuerten Länder. 2022 starben oder verschwanden laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mehr als 2.400 Menschen. Zahlen von Toten und Vermissten basierten allerdings lediglich auf Schätzungen, wie die UNO-Flüchtlingshilfe weiter anmerkt. Die Marseille-Reise des Papstes bildete den Abschluss eines Treffens katholischer Jugendlicher und Bischöfe aus dem Mittelmeerraum. Bei seiner rund 27-stündigen Stippvisite trifft Franziskus auch zweimal mit Präsident Emmanuel Macron zusammen.
Video: Papst mahnt vor Gleichgültigkeit gegenüber Migranten

Video Papst mahnt vor Gleichgültigkeit gegenüber Migranten

Der 8. Dezember ist in der italienischen Hauptstadt Rom Feiertag. Die Italiener sprechen von "Immaculata", auf Deutsch nennt sich das Fest Mariä Empfängnis. Papst Franziskus war aus diesem Anlass in den frühen Morgenstunden in die Nähe der Spanischen Treppe gekommen und hatte einen Korb mit weißen Rosen mitgebracht, den er dann vor der 12 Meter hohen Madonnenstatue ablegte und etwa 10 Minuten andächtig verweilte. Es war bereits das zweite Jahr in Folge, dass der Pontifex diesen Besuch coronabedingt um 6 Uhr Morgens durchführte. Denn auf diesem Wege sollten große Menschenansammlungen und damit das Risiko von Infektionen verhindert werden. Üblich waren an dem Feiertag bisher immer gut besuchte Nachmittagsgottesdienste. Später am Petersplatz unterstrich das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche bei strömendem Regen erneut bekannte Worte. Denn erst kürzlich formulierte er auf der griechischen Insel Lesbos Ähnliches: ''Vor der Geschichte und vor den Augen derer, die auswandern, können wir nicht schweigen. Und wir dürfen nicht wegschauen. Auf Zypern, sowie auf Lesbos konnte ich persönlich diesem Leid in die Augen sehen. Bitte, schauen wir den Menschen in die Augen, denen wir begegnen, die verstoßen wurden. Lassen wir uns von den Gesichtern der Kinder verzweifelter Einwanderer, rühren. Lassen wir ihr Leid in uns eindringen, damit wir wachgerüttelt werden und unserer Gleichgültigkeit verlieren. Schauen wir in ihre Gesichter, um aus dem Schlaf der Routine geweckt zu werden.'' Während des Besuchs eines Flüchtlingslagers auf Lesbos hatte Papst Franziskus am Sonntag noch den Umgang mit Migranten in Europa als „Schiffbruch der Zivilisation" angeprangert.